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Lebenskrisen mit 42 Lebenjahren

Von der Notwendigkeit, dem Ich angemessen Ausdruck zu geben

Sie stehen vor Ihrem Geburtstagskuchen und pusten gerade die 42. Kerze aus. Sie stellen fest: Dafür brauchen Sie einen ziemlich langen Atem. Die Erfahrung zeigt: Für diese Lebensphase brauchen Sie diesen langen Atem auch. Die meisten, die dieses Alter bereits hinter sich haben, wissen: Rund um das 42. Lebensjahr kann es ziemlich dicke kommen. Lebenskrisen treten auf den Plan. Erkennbar wird ein deutlicher Wendepunkt und die persönliche Entwicklung in den kommenden drei Lebensjahrsiebten wird davon abhängen, welche Wandlungskräfte der Mensch zwischen seinem 28. und 42. Lebensjahr nutzen konnte. Ob die Lebenskrise exakt im 42. Lebensjahr stattfindet oder bereits früher oder erst später, steht in der Tat in den Sternen, denn in dieser Lebenszeit sind auch die langsam laufenden Planeten gern bereit, uns eine Einladung für die umwälzende Veränderung im Flussbett unseres Lebens auszusprechen. Gab es bis dahin immer Menschen, die uns aus einer Krisensituation halfen, mag man in dieser Lebensphase feststellen, dass diese nun fehlen und man ganz auf sich gestellt ist.

“Midlife Crisis” hängt von den inneren Werten ab

Die sogenannte „Midlife Crisis“ von der viele sprechen, hängt in ihrer Ausprägung von unseren Werten und Anschauungen ab, die wir zuvor errungen haben. Männer, die bis dahin ausschließlich danach gestrebt haben, Karriere zu machen, mögen die Auswirkungen erst später spüren. Hier stehen Erfolg und Status lange im Vordergrund. Dieser Fokus sorgt jedoch dafür, dass die Umwandlung, die in der folgenden Lebensphase auf dem Plan steht, nicht oder nicht ausreichend stattfinden kann. Häufig führt das zu einer immer größer werdenden Unzufriedenheit, die gern auch mal in einer Depression enden kann. Frauen, die Karriere machen, bleiben von all dem nicht verschont. Besonders betroffen sind allerdings Frauen, die sich bis dahin insbesondere um die Familie und ihre Kinder gekümmert haben. Sie werden oft von dieser Krise heftig geschüttelt. Das kann bis hin zur Rebellion führen.

Innerer Wandel ist bei diesen Lebenskrisen gefragt

Die große Aufgabe für beide Geschlechter besteht nun darin, die jeweilige Lebenssituation von innen heraus umzuwandeln – was einem seelischen Reifeprozess gleichkommt. Sehr oft aber erleben wir, dass die Veränderung durch diese Lebenskriesen im Außen stattfindet. Ehen zerbrechen oder andere im Außen stattfindende „Katastrophen“ werfen uns aus der Bahn. Jobverlust, Krankheiten oder andere Schwierigkeiten werden uns auf die Tagesordnung des Lebens gestellt. Die sonnigen Zeiten, wo alles leicht und mühelos irgendwie zu schaffen war, sind vorbei. Wir müssen erwachsen werden und unserem Ich, dass in dieser Lebenszeit zur reifen Frucht geworden ist, ein angemessenes Maß Ausdrucksmöglichkeit und Raum zugestehen.

Durch den Dschungel zum Gipfel

Das Bild was sich uns in dieser Lebensphase offenbart, gleicht einer Wanderung durch einen üppigen Urwald, in dem man sich den Weg mühsam freischlagen muss. Dorniges Gestrüpp, umgefallene Bäume und Lianen behindern unseren Weg und verzögern das Tempo des Fortkommens. Doch dann, endlich, lichtet sich der Wald, man steht auf dem Gipfel und erkennt plötzlich aus dieser neuen Perspektive die großartige Landschaft, die sich hier offenbart. Man fängt an, sie im Großen zu verstehen. Wir müssen mit Anfang 40 lernen, in dieser erhabenen Landschaft, die wir nun überschauen, zu lesen, denn wir überblicken fortan unser Leben aus dieser höheren Warte. Wir entwickeln daraus die Fähigkeit, die bis dahin gewonnene Lebensreife zunehmend anderen Menschen zugutekommen zu lassen.

Was in unserem Inneren darf sterben?

Spürbar werden in diesem Alter auch die körperlichen Sterbeprozesse durch die ersten, aber doch deutlich sichtbaren Alterungserscheinungen und wir dürfen uns fragen, was wir in unserem Inneren sterben lassen können.

  • ♦ Was hat sich überholt oder seine Gültigkeit verloren?
  • ♦ Welchem Lebensthema ist man durch die persönliche Reifung entwachsen?
  • ♦ Was lohnt sich, neu belebt oder gar zum Sprießen gebracht zu werden?

Unser Geist, unser Ich, nimmt sich auch mit diesen Fragen mehr und mehr Raum, da seine Kraft, die bis dahin an die körperliche, organische Entwicklung gebunden war, zunehmend frei wird. Es ist auch an der Zeit, uns mit den Fehlern abzufinden, die unsere Eltern in unserer Erziehung gemacht haben. Wir können ihnen jetzt vergeben und zu ihnen eine neue Beziehung schaffen. Wer jetzt immer noch die Schuld seinen Eltern gibt, hat sich in seinem Leben nicht ausreichend entwickelt oder ist in seiner Entwicklung steckengeblieben.

Die eigenen Lebensfrüchte anderen schmackhaft machen

Wir sind aufgerufen, menschliche Erfüllung anzustreben, ein Prozess, der bis etwa zum 63. Lebensjahr stattfinden wird. Die Lebensfrüchte, die jetzt reifen, möchten wir der Welt schenken und den Mitmenschen. Dabei ist die Frage, wem geben wir die Früchte? Menschen mit Hunger? Lassen wir sie knausrig verfaulen? Keins von beidem. Vielmehr geht darum, das Interesse für diese Früchte zu wecken, wir sollten und möchten diese anderen schmackhaft machen. Anders gesagt: Was haben wir an Begabungen und Talenten bis dahin vergraben, die wir jetzt wieder heraufholen und zu einer neuen Kreativität entfalten lassen wollen? Welche neuen Kraftimpulse entstehen in unserem Inneren? Noch sind wir in diesem Alter jung genug, um initiativ zu sein. Es ist eine Zeit, in der Menschen vielfach Unternehmen gründen, eine Praxis eröffnen oder einer Lehrtätigkeit nachgehen.

Ein Seitensprung oder Haare auf den Zähnen

Wer jetzt an Macht und Status festhält und seine Gefühlsseite nicht zum Ausdruck bringt, sieht als Mann in seiner Frau die böse Hexe und sucht in einem Seitensprung, im Alkohol oder anderen bizzaren Abenteuern Ablenkung vor den Früchten, die er innerlich verfaulen ließ. Frauen, die sich in ihrer Mutterrolle verloren haben, flüchten vor der Notwendigkeit des inneren Wandels nicht selten in übersteigerte Fürsorge rund um den eigenen Nachwuchs oder die Enkelkinder. Sind sie berufstätig wird die innere Leere durch ein gewisses Maß an Verbissenheit verdrängt. Sie entwickelt Haare auf den Zähnen und man wünscht ihnen hinter vorgehaltener Hand “dass sie mit den Wechseljahren bald durch sind”. Angst um die Vergänglichkeit der eigenen Schönheit gewinnt an übersteigerter Bedeutung und führt zum Chirurgen oder mündet in einem sehr späten Kinderwunsch.

Der inneren Schönheit Ausdruck verleihen

Dabei geht es eher darum, geistige Kinder zu gebären und der inneren Schönheit Ausdruck zu verleihen. Auf dem Gipfel nach dem 42. Geburtstag, können wir uns neu orientieren und mit anderen Augen auf uns und unser Leben blicken. Ein weiterer Lernprozess beginnt, in dem wir die Welt von einer anderen Warte aus betrachten. Das Außen verliert zunehmend an Bedeutung und das Innen möchte wachsen. Das bedeutet auch, im menschlichen Miteinander zurückzutreten, zuzuhören und erst dann zu agieren, wenn man gefragt wird. Wir sind eingeladen, gerade den Jüngeren gegenüber, in eine Art Schutzengelfunktion hineinzuwachsen. Ein neuer Führungsstil muss reifen, indem man der nachfolgenden Generation bei der Analyse ihrer Ergebnisse hilft, statt sie selbst anzustreben. Auch unternehmerische Nachfolgeregelungen finden in diesem Alter ihre Anfänge.

Goldmarie oder Pechmarie?

Wir machen uns auf den Weg zur Weisheit und haben die Ressourcen, den Menschheitszielen zu dienen. Das Märchen von Frau Holle kann uns für diese Lebensphase Hinweise geben, die mit den 40ern beginnt. Die Stieftochter erarbeitet sich ihr Leben, spult sich die Hände blutig und springt in den Brunnen, ihrer Spule nach. Sie kommt auf die Wiese, lauscht den Fragen, die auf sie zukommen: Das Brot ist gebacken und will aus dem Ofen, die reifen Äpfel wollen aufgelesen werden, die Federbetten von Frau Holle wollen aufgeschüttelt sein. Die Sehnsucht zur Erde drängt die Stieftochter schließlich wieder nach Hause. Dort bekommt sie die Belohnung für ihr Müh’n und wird zur Goldmarie. Ihr Wesen kann in Licht und Weisheit leuchten. Die faule Tochter hingegen springt in den Brunnen, ohne sich durch Mühe und Arbeit hindurchgewunden zu haben, sie hört wohl auf die Fragen, erfüllt sie aber nicht oder nur nachlässig. Sie möchte schnell ihre Belohnung ernten. Aber siehe da, sie bekommt nur einen Pechregen. Das bedeutet: Nutzen wir die Lebenskräfte nicht für das innere Wandeln und Reifen, können Krankheiten, insbesondere Wucherungen die Folge sein. Oder aber unsere Seele kann sich nicht im Licht entfalten, dann verdunkelt sie sich. Depressionen sind eine mögliche Folge und können schwer am Lebensmut zerren. Beides steht für eine Art Pechmarie-Wirkung.

Das Leben liefert die passenden Antworten

Wohl dem, der in all diesen fordernden und anstrengenden Zeiten den Überblick behält und nicht verzagt. Das Leben selbst liefert uns auf viele Fragen die passenden Antworten und gibt Hinweise auf das Wachstumspotenzial und die Themen unseres Werdens. Spannend ist dabei, dass die psychologische Astrologie verwertbare Vorschläge anbietet, was die Seele in diesem Leben erringen will. Der Blick in das aktuelle Sternenbild zeigt, welche konkreten Herausforderungen wir im Hier und Jetzt angehen dürfen, um im Dschungel nicht die Kraft und die Orientierung zu verlieren. Wenn Sie bei diesem Erkenntnisprozess über sich und Ihr Leben Unterstützung und Entwicklungsbegleitung benötigen, bin ich gern für Sie da. Schreiben Sie mich einfach an oder greifen Sie zum Telefon.