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Michaeli-Zeit

Michaeli-Zeit

Das Bewusstsein
denkerisch stärken

Wenn ab dem 23. September das Sternzeichen Waage die Zeit regiert, merken viele, dass jetzt das Innenleben wieder mehr in unseren Fokus rückt. Die Abende sind früher dunkel, die ersten Lebkuchen stehen in den Supermarktregalen, wir feiern Erntedank und gedenken am 29. September dem Erzengel Michael.

Astrologisch werden wir mit dem Quadrat von Saturn und Uranus gefordert, das Anfang Oktober fast gradgenau zum vierten Mal einen Spannungsaspekt bildet. Das bedeutet, das Alte geht, was eindrucksvoll mit dem Tod der Queen am 8. September ein Gesicht bekommen hat. Elisabeth II. stand wie sonst keine Persönlichkeit der Gegenwart für die Werte der alten Zeit. Als sich kurz vor ihrem Tod über dem Buckingham-Palast zwei Regenbogen zeigten, war das wie ein grandioser Abschluss einer staatstragenden Epoche.

Schatten von Lady Diana

Die Queen macht Platz für ihren Sohn Charles III. der sich für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und eine Modernisierung der Monarchie stark machen will. Besonders beliebt ist er nicht. Dafür sorgte er durch seinen exaltierter Lebensstil. Auch der Schatten von Lady Diana, die in diesem Jahr 25 Jahre tot ist und durch dieses Gedenken mehr als präsent, haben seiner Popularität geschadet. Ich bin gespannt, ob die britische Monarchie unter seinem Zepter Bestand haben wird.

Merkur ist ab dem 10. September für drei Wochen rückläufig und mahnt an, in sich zu prüfen, was noch zu uns und unserem Kenntnisstand passt. Wir dürfen geistig und ganz praktisch in unserem Leben Hausputz machen und uns einmal mehr daran erinnern, dass unser Bewusstsein das Mittel ist, dem Leben auf die Sprünge zu helfen. Wer willst du sein? Was muss verändert werden, damit das Alte gehen kann und das Neue kommen? Nicht nur Merkur, sondern auch Pluto, Saturn, Uranus, Chiron, Neptun und Jupiter sind rückläufig, was darauf hindeutet, dass wir uns wirklich Zeit nehmen sollten, um in unsere Inneres zu schauen. Tun wir das bewusst und berücksichtigen die Zeitqualität, können wir am Ende der Michaelizeit notwendige Entscheidungen treffen und die Weichen unseres Lebens neu stellen.

Klarheiten schaffen

Die Zeitqualität, die auf uns wirkt, wird gespeist, durch die aktuelle astrologische Gemengelage. Hierzu empfehle meinen Podcast zum Vollmond am 10. September. Die vorliegenden Wochen und Monate werden wir gefordert sein, Klarheiten zu schaffen über unser Selbstverständnis, über die Quellen unserer Informationen, über den Wahrheitsgehalt dessen, was uns von den Regierenden erzählt wird, über unsere Werte und unsere Ziele!

Am 23. September tauchen wir ein in die Wirkung des Tierkreiszeichens Waage. Es ist ein kardinales Zeichen, was etwa in Gang bringen möchte. Es repräsentiert die Begegnung von Menschen und ihren Ideen, die Fähigkeit, Kompromisse zu schließen, Ausgewogenheit und Ästhetik. Wir dürfen uns mit der Herbsttagundnachtgleiche vor Augen führen, dass unser Menschsein von einer sozialen Ordnung abhängen wird und von unserer Fähigkeit, mit anderen Menschen zusammenzuwirken. Wir dürfen einseitige Betrachtungsweisen überwinden, uns der Gerechtigkeit widmen und an harmonischen Gemeinschaften bauen, die von einem fairen Miteinander geprägt werden.

Gedanken- und Ideenwelt

Die Waage ist ein Luftzeichen und hat daher viel mit unserem Denken zu tun. Unsere Gedanken- und Ideenwelt darf lebendig werden. Wir sollten neue Vorstellungsinhalte entwickeln von uns selbst und der Welt, in der wir leben wollen. Wir dürfen uns bewusst werden, dass wir mit unserem Denken die Inhalte vorwegnehmen, die sich uns dann im Außen zeigen werden – ob uns das nun bewusst ist oder nicht.

Für alle, die sich nicht blindlings in diesen Veränderungsprozess begeben möchten und ihrem Denken etwas frischen Wind gönnen wollen, biete ab dem 15. September einen sechswöchigen Online-Kurs an. Wer ein „Besserdenker“ werden will, wird in den wöchentlich stattfindenden Zoommeetings nicht nur viel über den laufenden Uranus erfahren, sondern auch erfahren, in welchem Lebensbereich der Planet der Veränderung ganz individuell wirkt. Wir heben den Vorhang der Erkenntnis und bereiten die Bühne für bewusstes Denken, Gedankenkontrolle und Seelenhygiene. Der Kurs widmet sich auch den kosmischen Gesetzen und führt dich ein in die Kunst, das Leben aktiv und bewusst zu gestalten.

Orientierung im Dschungel des Lebens

Nicht nur die Astrologie mit ihren fantastischen Hinweisen schenkt uns Orientierung durch den Dschungel des Lebens. Aber auch der Jahresrhythmus schenkt uns Orientierung. Damit wären wir beim Thema Michaeli, dem ich heute nicht ohne Grund Raum geben möchte. Michaeli ist dem gleichnamigen Erzengel gewidmet, der die kommenden Wochen regiert, bis er Weihnachten von Erzengel Gabriel abgelöst wird. Wer ist Erzengel Michael und was dürfen wir uns durch ihn in Erinnerung rufen?

„Wer ist wie Gott?“

Michael – dieser Name steht übersetzt für die gewichtige Frage „Wer ist wie Gott?“ Die Hebräer übersetzten den Namen mit „Gottschauer“. Was muss das für ein Wesen sein, das so einen bedeutungsvollen Namen trägt und dessen Wirken wir am 29. September feiern?

Michael ist der vierte der vier führenden Erzengel neben Gabriel, Raphael und Uriel. Seine Erscheinung ist – so heißt es – imposant, denn er trägt ein flammendes Schwert, das aus Meteoreisen geschmiedet wurde. Schon das deutet darauf hin, dass es sich um ein himmlisches Wesen handelt, denn Meteoreisen ist in einer geringen Menge in jedem Asteroiden zu finden. Meteoritisches Eisen ist der Menschheit nicht fremd. Es wurde schon vor der eigentlichen Eisenzeit zur Herstellung von Kultgegenständen, Werkzeugen oder Waffen benutzt.

Kraftvoll und entschlossen

Als homöopathisches Mittel verabreicht, kräftigt es die Abwehrkräfte, regt die Wärmebildung des Körpers an und stärkt den Gesamtorganismus. Michaels Gewand ist rot und nicht wenige Künstler malten ihn als kraftvollen, entschlossenen Engel, von dem so manche Schwiegermutter träumen könnte, wenn, ja wenn er nur ein Mensch wäre.

Erzengel Michael hat bereits bewiesen, dass er in der Lage ist, Großes zu leisten – er ist der Bezwinger Satans, den man in der Anthroposophie auch Ahriman nennt. Eines Tages, nämlich genau am Tag des Jüngsten Gerichts wird er die Aufgabe übernehmen, die Seelen zu wiegen. Sein Element ist das Feuer, weshalb er auch gern mit einem Flammenschwert dargestellt wird. Gegenwärtig ist er damit beschäftigt, die Erdentwicklung im Dienste des Christus so zu fördern, dass sich das menschliche Ich so reich wie möglich entfalten kann. Das Ich nicht zu verwechseln mit unserem Ego, sondern unser höheres Ich ist ein wesentliches Wesensglied, das uns durch alle Inkarnationen trägt und sich dank der Impulse in unseren irdischen Leben mehr und mehr veredeln will. Unser Ich folgt dabei dem großen Plan, durch die Liebe die Freiheit zu erringen. Es ist das schöpferische Element unseres Seins und wird uns durch Intuition, Imagination und Inspiration bewusst. Mittels Meditation oder Kontemplation können wir Kontakt zu ihm aufnehmen.

Dem Geiste Michaels begegnen

Zurück zu Michael. Wirkte dieser Erzengel früher eher im Verborgenen, so ist das seit dem letzten Drittels des 19. Jahrhunderts anders, denn seitdem ist es möglich, dem Geiste Michaels in bewusster Weise zu begegnen. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn Michael ist eine eigenartige Wesenheit, die eigentlich nichts offenbart, wenn man ihr nicht mittels geistiger Arbeit von der Erde aus etwas entgegenbringt. Neben diesem bedeutsamen Handel zwischen Geben und Nehmen, ist Michael ein schweigsamer und eher verschlossener Erzengel.

Spärliche Direktiven

Er gibt höchstens spärliche Direktiven, denn das, was man von Michael erfährt, ist eigentlich nicht das Wort, sondern -so beschreibt es Rudolf Steiner – der Blick, die Kraft des Blickes. Wir müssen uns also fragen: Was sehen wir und wie sehen wir hin? Das hat vor allem etwas mit dem Denken zu tun, mit dem wir die physisch-sinnlichen Eindrücke verarbeiten. Das weist darauf hin, dass sich Michael am meisten mit demjenigen verbindet, was die Menschen denken. Und: Er lebt in den Folgen dessen, was der Mensch gedacht hat.

Das machen die anderen Erzengel nicht. Die konzentrieren sich auf die Ursachen und regen im Menschen das Tun an. Sie bearbeiten den Willen. Michael hingegen wird einmal der geistige Held der Freiheit sein. Denn er lässt uns Menschen in Freiheit handeln und nimmt das, was aus Menschentaten wird, auf, um es im Kosmos zu einer geistigen Tat zu wandeln. Er kümmert sich also um die geistigen Folgen unseres Tuns.

Mit Michael geht es um dieses Sich-Aufschwingen, dass man von den Gedanken über das Geistige ebenso durchpulst wird, wie durch irgendetwas Physisches in der Welt. Geschieht das, dann ist das Michael-Kraft! Es kommt also darauf an, Vertrauen zu haben zu den Gedanken aus der geistigen Welt, wenn man die Anlage dazu hat, sie überhaupt aufzunehmen, so dass man weiß: Dieser Gedanke? Der kommt von „oben“. Der Mensch gibt sich im Augenblick dieses Denkens quasi hin und wird zum Werkzeug der geistigen Welt.

Vertrauen und Durchhaltevermögen

Dabei dürfen uns Misserfolge nicht abschrecken, wenn man vergeblich auf eine Inspiration aus dem Geistigen hofft oder wenn man diese Gedanken nicht sofort in Taten umsetzen kann oder gar die Taten nicht gelingen. Denn kein Misserfolg ist jemals ausschlaggebend für die Wahrheit eines geistigen Impulses, dessen Wirkung innerlich durchschaut und ergriffen wurde. Es geht um Vertrauen aber auch um Durchhaltevermögen!

Wenn unser Gemüt dieses große Vertrauen entwickeln konnte oder kann, wenn man also felsenfest an etwas festhält, von dem man überzeugt ist, dass das geistig siegreich ist und der Versuchung widersteht diesen Impuls loszulassen, selbst wenn die ganze Welt dagegen spricht, dann bekommen wir eine Vorstellung von der Michaeli-Kraft, die Michael von jedem Menschen will.

Rhythmus der Erde

Wir wissen jetzt wer Michael ist, wie er aussieht, wofür er steht, und wozu er uns auffordert. Aber warum feiern wir Ende September das Michaelifest? Dass wir Ende September und nicht im Winter oder Frühjahr Michaeli feiern, liegt am Rhythmus der Erde, am Jahreskreislauf und an den Aufgaben des Erzengels.

Dazu muss man wissen: Im Geistigen atmet auch unsere Erde und im Sommer findet – so beschreibt es Rudolf Steiner – das Ausatmen der Erde statt. Mit Michaeli fängt unsere Erde wieder an, Luft zu holen – sie atmet wieder ein. Die Erdenseele, die in den Kosmos hineingeatmet wurde, zieht sich wieder in das Innere der Erde zurück. Das bleibt für uns Menschen nicht ohne Wirkung, denn wir nehmen unterbewusst oder in ihren hellseherischen Impressionen dieses Einatmen des Erdenseelenhaften als Vorgänge ihrer eigenen Seele wahr.

Der Sommer dient der Reflektion

Die Menschen, die inspiriert waren von der Einweihungserkenntnis über solche Dinge, wussten: Was uns der Kosmos gegeben hat und das, was sich mit unserer Seelenkraft mit dem Christus-Impuls verbunden hat, flutet jetzt wieder zurück in das Irdische. Sie wussten, dass der Sommer hindurch nur der Reflektion gedient hat, dass der Sommer den außerirdischen Kosmos spiegelt. Ein Spiegel hat den Nachteil: Er reflektiert nur, er lässt keinen Blick auf das zu, was hinter ihm liegt.

Wenn die Erde nun im Sommer zum Spiegel des Kosmischen wird, geschieht etwas sehr Bedeutsames: Sie ist in dieser Zeit gewissermaßen auch in ihrem Inneren undurchsichtig, undurchlässig für das Kosmische. Sie ist – und das ist das Wichtige – auch undurchlässig für den Christus-Impuls. Wenn man dem ein wenig nachspürt, fühlt man vielleicht, dass sich dieser Gedanke nicht so richtig angenehm anfühlt. Man fühlt sich eigentümlich nackt und ungeschützt. In der Tat ist das auch so, denn in dieser Zeit haben die ahrimanischen Kräfte alle Möglichkeiten sich in der Erde festzusetzen. Das merkt man, wenn man in diesen Tagen einem Robert Habeck oder Karl Lauterbach zuhört ganz besonders. Wenn wir Michaeli feiern, dann deutet das darauf hin, dass wir aufgerufen sind, in diesem teuflischen Sumpf nicht steckenzubleiben. Erzengel Michael eilt zu Hilfe, der mit seinem Flammenschwert den Drachen Satan bekämpft und niederstreckt.

Glaube an die Prophezeihung

Jetzt stellst du vielleicht fest, dass das Michaelifest viel älter ist als ein gutes Jahrhundert. Wie kann es sein, dass Menschen, die noch gar nicht in den Genuss der michaelischen Tatkraft gekommen sind, dieses Fest gefeiert haben? Sie haben es gefeiert, weil in den alten Mysterien diese Entwicklung prophezeit wurde. Sie wussten, dass diese Michael-Kraft eintreten wird und diese uns zu Hilfe kommen wird. Umso verantwortungsbewusster sollten wir mit dieser Zeit umgehen, denn wir kommen jetzt hier und heute in den Genuss dieser Kraft. Wir zehren nicht mehr nur von dem Glauben an sie. Sie ist tatsächlich da und wir können uns jederzeit ganz bewusst mir ihr verbinden!

Wir sollten verstehen, dass es nur darum gehen kann, den Kampf mit dem Drachen aufzunehmen. Wir sollten uns in diesem Sinne in die Erden- und Menschheitsentwickelung einfügen und auch einbringen, indem wir mit dem eigenen Bewusstsein an diesem kosmisch-geistigen Kampf teilnehmen. Das setzt eine Entscheidung voraus. Wenn du mir bis hierhin aufmerksam gefolgt bist, musst du diese Entscheidung bereits getroffen haben. Klasse!

Kampf gegen das Böse

Warum ist es gerade jetzt wichtig, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen? Weil das nächste große Jahresfest Weihnachten ist und wir bis dahin das Böse zum Teufel gejagt haben sollten. Bevor also der Dezember anklopft, in dem der Christus-Impuls geboren wird, muss die Erde durch geistige Kräfte von dem Drachen, von den bösen Kräften gereinigt sein. Die Michaelskraft muss sich mit dem Atemholen der Erde vereinen, damit quasi alles rein ist, wenn der Christusimpuls Licht in das Dunkel der Welt bringt. Nur dann kann der Christus-Impuls optimal bis zum Beginn des Ausatmens der Erde, also zur Osterzeit, reifen.

Wenn man sich so umschaut auf dieser Welt, dann gibt es nicht nur geistig viel zu tun, um dem Bösen die Stirn zu bieten. Dieses Tun ist natürlich immer auch einer Entwicklung unterworfen. Die findet bei jedem ganz persönlich statt und diese mündet idealerweise durch entsprechende Impulse in einer Gesellschaft, die sich – so künden es die Schlagzeilen – in einer sehr polaren Art und Weise aufgemacht hat, sich zu wandeln.

Was hat das Böse mit mir zu tun?

Wir leben in einer spannenden Zeit, in der wir uns jeden Tag fragen müssen: Was ist das Böse und was hat das Böse mit mir zu tun? Was kann ich persönlich ändern? Ich persönlich habe diese Herausforderung angenommen, dabei mitzuwirken dem Bösen die Stirn zu bieten. Als Mensch der Kommunikation und Astrologin tue ich das mit dem Wort. Auch das Wort kann ein Schwert sein. Wenn ich heute meine Gedanken zu Themen wie diesen von mir gebe, dann ist mein Schwert zwar noch ein kleiner zierlicher Damendolch. Aber ich spüre: Auch dieser hat schon kleine Flammen. Denn die Michaelkraft, die spüre ich mehr denn je und zunehmend denke ich: Diene ihr und schenke ihr deine Talente. Das hat die Wahrheit und unsere Erde mehr denn je nötig. Bleibt die Frage: Was schenkst du?

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Waage-Zeit

Waage-Zeit

Ego: In welcher Schale sitzt du?

Wie geht es dir heute? Hast du dich beim Blick in die Zeitung oder ins Internet schon aufgeregt? Hast du dich schon ereifert, wie man sich gegen die Missstände dieser Welt erhebt? Bist du schon mit bestem Beispiel vorangegangen und hast versucht mit viel Krafteinsatz alles besser zu wissen und zu machen? Herzlichen Glückwunsch! Denn dann bist Du, wie wir alle, ganz Mensch und darfst, wie jeder einzelne von uns, eine Menge über dein Ego lernen! Was? Das Waageprinzip. Was das ist, erläutere ich heute in diesem Beitrag.

Das Ego liebt polare Kräfte

Zu unserem persönlichen Leben gehören zwei polare Kräfte: die Sympathie und die Antipathie. Beide wirken insbesondere auf unser Empfindungsleben, also auf unsere Gefühle, und sorgen dafür, dass wir ständig urteilen: Uns gefällt „dies“ und wir lehnen „das“ ab. Wir wissen gleichzeitig: Über Geschmack kann man nicht streiten. Inzwischen hast du vielleicht auch die Erfahrung gemacht, dass diese Urteile tatsächlich weder etwas über den Gegenstand noch über einen Menschen aussagen, die wir beurteilen, sondern letztendlich nur über uns selbst und die Gefühle, die der Gegenstand und/oder die Person in uns auslösen.

Ist das Wetter wirklich schrecklich?

Wenn ich feststelle: „Das Wetter ist schrecklich!“ dann ist nicht wirklich das Wetter schrecklich, sondern nur ich empfinde in diesem Moment das Wetter so. Es ist meine Beurteilung! Hätten wir darüber ein stärkeres Bewusstsein, dann würde viel Streit zwischen den Menschen im Keim ersticken. Rechthaberei ist nichts anderes als ein egoistisches Gefühl, das wir verteidigen. Der Wahrheit und der Wirklichkeit ist dieses Gefühl egal, denn sie ist was sie ist, die Wirklichkeit und die Wahrheit. Wollen wir aber wirklich den Frieden in diese Welt bringen, dann sollten wir das Spannungsfeld von Sympathie und Antipathie verlassen! Nur dann schaffen wir die Grundlage für Frieden in uns: Liebe! Wie heißt es in dem Hohelied der Liebe so schön?

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

(Kor, 13.4 ff)

Die Liebe ist die Kraft, die uns aus diesem Morast herausführt und sie beginnt mit der Wahrheit. Wenn wir die Wahrheit kennenlernen wollen, dann sollten wir uns von unserem Egoismus lösen. Das ist das große Thema, mit dem wir uns als Menschheit auseinanderzusetzen haben. Welche Kraft kann uns dabei helfen?

Zeitqualität der Waage

Wir erleben in diesen Tagen neben allen Spannungsmomenten die Zeitqualität des Tierkreiszeichens Waage. Dieses gibt uns als Archetyp des Seins wertvolle Hinweise, wie wir in Sachen Sympathie und Antipathie die Kurve kriegen. Die Waage, die dem Luftelement zugeordnet ist und von der Venus beherrscht wird, wägt ab und gleicht aus. Der Archetyp wird als gesellig, kontaktfreudig, sozial und diplomatisch beschrieben. Taktvoll und charmant gehen Waage-Geborene idealerweise auf die Menschen zu und zeigen sich aufgeschlossen und kompromissbereit. Sie bemühen sich gern um eine unparteiische und objektive Sicht der Dinge. Zwischen zwei Pole gestellt, suchen sie in ihrer reinsten Ausprägung als Waage stets den Ausgleich. Sie haben eine ewige Sehnsucht nach Harmonie, Gerechtigkeit und Schönheit.

Was heißt das nun? Sobald wir uns neutral einer Sache oder einem Menschen gegenüberstellen, bleiben wir in der Mitte, können sachlich die Umstände betrachten und der Wahrheit näherkommen. Setze ich mich stattdessen in eine der beiden Waagschalen, dann ist das nicht mehr möglich, denn meine Perspektive auf die Wahrheit wird verzerrt.

Wir sitzen in einer Waagschale und beschweren sie

Neid, Hochmut, Eifersucht, Angst oder Hass sind Kräfte, die dafür sorgen, dass wir in uns selbst gewissermaßen verhaftet bleiben. Wir setzen uns in eine Schale und beschweren diese. Die völlige Selbstaufgabe, um nur beim anderen zu sein, ist aber auch keine Lösung, denn das wäre nur die andere Waagschale. Du würdest damit dich selbst vernachlässigen oder sogar verlieren. Du wirst vielleicht sogar zum hilflosen Helfer, der zwanghaft immer helfen muss, ohne zu bemerken, dass dieses Motiv im Grunde auch nur ein getarnter Egoismus ist. Ist dir klar warum?

In der Liebe zu sein, heißt in der Mitte beide Waagschalen zu beherrschen. Um das zu schaffen, müssen wir lernen, zu unterscheiden. Diese Kraft der Unterscheidung wird mit dem Schwert symbolisiert. Wir kennen das von den Darstellungen der Justizia, aber auch Erzengel Michael hat das Schwert in den Händen. Dieses Bild soll jetzt nicht zu dem Gedanken verführen, dass man im Zweifelsfall mit dem Schwert die Mitte durchsetzt, sondern dieses Schwert steht für die Kraft der Unterscheidung. Es stärkt uns, zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden.

Rückgrat für eine äußere und innere Haltung

Körperlich haben wir ein solches Schwert in uns. Es ist unser Rückgrat, was für eine äußere Haltung sorgt, die sich in einer inneren Haltung fortsetzt. Rückenschmerzen können ein Indiz dafür sein, dass wir nicht in unserer Mitte sind, sondern in einer seelischen Schieflage, die sich mit körperlichen Symptomen zeigt. Bleiben wir in der „Mitte“, gelingt es uns, beide Pole zu betrachten und ein neutrales Urteil zu fällen. Wir haben inneren Abstand gewonnen und damit einen besseren, unverstellten Blick auf das Gesamtgefüge. Wie können wir den Hang zum einseitigen, egogetriebenen Urteil überwinden? Wie schaffen wir es, in unserer Mitte zu bleiben?

Es gibt verschiedene Wege das zu tun, die ein Stück weit von unserem Weltbild abhängig sind. Die einen fragen den Christus in sich, andere Buddha, wieder andere einen Baum oder ihr höheres Selbst. Noch wieder andere gehen in die Stille, meditieren am Meer oder essen ein Stück Kuchen. Was auch immer du tust: Letztendlich geht es darum, das Feld der Emotionen, das unserem kleinen Ego entspringt, zu verlassen. Nur dann sind wir in der Lage, unparteiisch und sachlich zu bleiben.

Sich aus der Knechtschaft des Urteils herauslösen

Die universelle Liebe zu allen Menschen ist das Schwert, mit dem wir uns aus der Knechtschaft des Urteils herauslösen können. Betrachten wir unsere Konflikte innerhalb unserer persönlichen Beziehungen, zu Lebenspartnern, Kindern, Familienmitgliedern oder Freunden, dann dürfen wir mit diesem neuen Bewusstsein fragen: Sitzen die anderen in der einen und ich in der anderen Schale der Waage? Wer wiegt mehr? Die anderen oder mein kleines Ego? Die Kunst ist, in solchen Momenten die Waagschale des Egos zu verlassen und zu versuchen, die Situation aus einer neutralen Position heraus zu betrachten. Schaffen wir das, dann gelingt es uns ziemlich sicher, jeden Konflikt zu lösen, ohne die eine oder die andere Waagschale zu beschweren.

All das ist kein rationales Konstrukt, was emotionslos versucht, nicht zu urteilen. Mitgefühl spielt bei allem immer auch eine große Rolle. Jedoch wirst du erst dann das richtige Maß finden, das weder Gefühlskälte noch ein übertriebenes Mitleid auslöst, wenn du eine Lösung zum Wohle aller findest. Dabei erleben wir ein Paradoxon. Denn wir sollen auf der einen Seite heraustreten und gleichzeitig verbunden bleiben. Darin zeigt sich die hohe Schule der Liebe. Das ist DIE große Herausforderung und in unseren Tagen, da der Corona-Virus so viele Menschen in die Angst, Not und Bedrängung schickt, geht es mehr denn je darum, in der Mitte, in der Balance zu bleiben und – getragen von Nächstenliebe – nicht zu verurteilen. Wir kommen an den Punkt, bei dem es darum geht, selbst seine Feinde zu lieben. Liebe kennt keine Feindschaft. Sie sieht den Feind und den Freund. Sie sieht das Gute im Bösen. Sie weiß, dass das Böse irgendwann in der Liebe aufgeht.

Dem Ego fällt es schwer, seinen Feind zu lieben

Wenn wir ehrlich zu uns sind, da geht es mir nicht anders, ist das ganz schön schwer, seinen Feind zu lieben. In Anbetracht von so viel Unrecht in der Welt kann uns dieser Anspruch regelrecht überfordern. Wie kann man Mörder, Kinderschänder oder andere Stellvertreter des Bösen lieben? Wenn wir unser Ego überwinden, dann gelingt es uns, zu verstehen, warum ein Mörder zum Mörder wurde. Wir können auf ein einseitiges Urteil verzichten. Die Aufgabe besteht also darin, zu verstehen, warum unser „Feind“ so ist. Lieben können wir ihn nur, wenn wir ihn verstehen.

Verstehen heißt nicht, dass wir gutheißen, was er getan hat, dass wir versuchen sollen Unrecht weg zu lieben! Es heißt nur, dass wir Verständnis durch Erkenntnis anstreben. Gelingt es uns seine (nicht unsere) Persönlichkeit in ihm zu erkennen, können wir ihn lieben. Dann kannst du ihn lieben, wie dich selbst und er ist nicht mehr länger dein Feind. Solange du durch Menschen und Dinge mit deinen Schattenseiten gespiegelt wirst, die du ablehnst, wirst du immer in einen Widerstand gehen müssen. Erkennst du deinen Schatten, bist du bereit den anderen wirklich zu erkennen. In diesem Moment, wenn das geschieht, endet diese Art der Auseinandersetzung. Dazu braucht es die Tugenden der Waage, die in uns mehr oder weniger schlummern.

Die eigene Komfortzone verlassen

Machen wir uns nichts vor: Ein gemütlicher Spaziergang ist das nicht. Sein Ego aufzugeben, bedeutet nämlich auch, das eigene Weltbild zu verändern, die Glaubenssätze und Vorurteile zu wandeln oder zu beseitigen. Das ist ein leidvoller Prozess, da das Neue erst einmal „geboren“ werden muss. Es bedeutet aus der eigenen Komfortzone herauszukommen zugunsten eines höheren Ideals. Doch der Weg lohnt sich, denn Ungleichgewicht im Leben ruft immer die Gegenkräfte auf den Plan. Sobald du in der Balance bist, in der Mitte stehst, kannst du wie bei einer Wippe, beide Seiten ausgleichen. Das gilt auch für die sogenannten „Gutmenschen“, die stets motiviert sind, nur das Gute zu tun. Wer so handelt, stärkt das Böse! In der Balance zu handeln ist etwas anderes, als nur von einer Seite aus zu agieren.

Gutmenschliches Ego

Meist versteckt sich hinter dem „gutmenscheln“ ein ausgeprägtes Ego, weil man auf seine guten Taten „stolz“ ist und Eitelkeit („Schaut her, ich mache das besser) das Motiv ist, statt Wahrheit oder gar Liebe. Die Liebe bewertet nicht Gut und Böse, sondern stellt immer die Harmonie des Ganzen her, das heißt den Ausgleich beider Seiten. Das Tierkreiszeichen Waage ist noch bis zum 22. Oktober aktiv. Ich wünsche uns allen, dass die Tugenden dieses Archetyps helfen, gut durch diese angespannten Zeiten zu kommen. Wir wissen ja jetzt, wie das geht und brauchen nicht hektisch werden. Denn dieser Archetyp ist ein Teil von uns allen. Er wirkt in und rund um die Uhr 365 Tage lang. Machen wir ihn uns in diesen Tagen einfach besonders bewusst. Der Liebe und des lieben Friedens wegen.

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