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Waage-Zeit

Ideologie oder Freiheit?

Das Luftzeichen Waage steht meist für das Ausgewogene, das Ausbalancierte und eine Zeit der Harmonie, doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Denn diesem Tierkreiszeichen wird auch das Taktieren und das gegeneinander ausspielen der Parteien zugesprochen. Ihre Schwäche ist es, sich nicht entscheiden zu können. Die Sonne, als Autorität ist in diesem Tierkreiszeichen nicht wirklich in ihrem Element, denn sie stöhnt fast täglich: Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust.

Die Sonne, die für die Würde und Autonomie unserer Gesellschaft steht, muss initiativ werden und bei ihrer Entscheidungsfindung feststellen, wie die beiden Waagschalen, zwischen denen sie wählen muss, in entgegengesetzte Richtung streben. Damit tut sich die Sonne schwer, die aus ihrer Mitte heraus handeln möchte. Für was stehen diese beiden Waagschalen? Ich denke sie repräsentieren auf der einen Seite die Angepasstheit an die Verhältnisse und auf der anderen Seite die Freiheit, die Autonomie. Wir stehen gewissermaßen zwischen Ideologie und Freiheit. Die Waage-Zeit bietet nicht nur diese Herausforderung, zu wählen, sie steht auch für das Potenzial zwiespältige Angelegenheiten zu überwinden. Schaffen wir es in den nächsten Wochen die unglaubliche Spaltung in unserer Gesellschaft zu überwinden? Uns ist das schon einmal gelungen. Nicht zufällig feiern wir am 3. Oktober den Tag der deutschen Wiedervereinigung.

Highlight Bundestagswahlen

Politisches Highlight dieser Zeit ist zweifellos die Bundestagswahl am 26. September. An diesem Wahlsonntag dürfen die deutschen Bürger den 20. Bundestag wählen. An diesem Tag ist die Sonne, Repräsentant für den Staat im Trigon zum Mond, der für das Volk steht. Der Mond ist abnehmend, so dass die Zeitqualität so zu deuten ist, dass aus einer bereits eingetretenen Situation die Konsequenzen gezogen werden können. Auch ein Neubeginn liegt in der Luft, der nach einer Wahl ja nun nicht von der Hand zu weisen ist, wenn alles rechtens zugeht. Da beide Protagonisten also Mond und Sonne ein Trigon eint, werden böse Überraschungen ziemlich wahrscheinlich ausbleiben.

Tags darauf wird Merkur in den Zwillingen rückläufig, deren Herrscher er ist. Der Götterbote lädt uns also ein, die geflügelten Schuhe auszuziehen und eine unaufgeregte Analyse unseres Denkens vorzunehmen. Merkur vermitteln den Menschen Informationen, so dass es kaum wundert, dass ihm auch die Pressefreiheit zugeordnet wird. Aber auch der Handel, die Wirtschaft und Bildung sind merkurisch. Ist der Götterbote nach einer solch wichtigen Wahl drei Wochen lang rückläufig, werden die Mehrheiten vermutlich nicht so leicht zu finden sein, was eine eindeutige Analyse nach der Wahl und einen starken Impuls in Richtung Veränderung und Neuanfang erschwert. Es gilt eher die Devise: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold und so können wir alle diese Zeit nutzen, um über unser eigenes Selbstverständnis nachzudenken.

Wer sind wir als Individuum?

Spätestens jetzt sollten wir in der Corona-Krise, die über der Welt liegt wie ein Bleimantel, eine Herausforderung, eine Einladung sehen. Merkur weist uns darauf hin, dass wir das nur denkerisch erringen können, indem wir uns bewusst machen, wer wir als Individuum sind. Die Freiheit finden wir nicht in der Gemeinschaft – das zeigt uns der absteigende Mondknoten im Schützen. Die finden wir nur in uns selbst. Wir dürfen uns klar werden darüber, wer wir als Mensch sind.

Merkur bildet mit Pluto ein Quadrat, was darauf hinweist, dass im Denken die Macht liegt. Ordnen wir uns der Ideologie dieser Zeit unter oder ergreifen wir mit unserem eigenständigen Denken die Freiheit? Pluto steht in der Mundastrologie für die gesellschaftliche Unterwelt, letztendlich für die Mafia oder Institutionen, die mit massenpsychologischen Techniken die Bevölkerung manipulieren. Im Steinbock, in dem er auf den letzten Graden steht, baut er auf den Trümmern traditioneller Ordnungen neue Staaten auf. Pluto wandert seit 2008 durch den Steinbock. Seit der Finanzkrise 2007 haben wir eine Schweingrippe überlebt, eine Flüchtlingskrise, eine Terrorkrise und jetzt eine Corona-Krise. Die Erschütterungen unserer Weltordnung wurden schneller und heftiger. 

Kampf um Ideologien

Die Zeitqualität steht für den Kampf um Ideologien. Wir dürfen wieder erkennen, dass wir uns diesen Ideologien nicht unterwerfen müssen, denn wir sind freie geistige Wesen. Wir dürfen unseren Geist wiederentdecken und zurückerobern. Dass uns unseres Geistes erst wieder bemächtigen müssen, hat seine Ursache im Konzil von Konstantinopel 869, in dem unser Geist durch das päpstliche Dekret verleugnet wurde. Es wurden seitdem alle verbannt, die weiterhin auf den Geist als eines von drei Wesensmerkmalen des Menschen, verwiesen. Die glorreichen drei Körper Seele und Geist wurden auf zwei reduziert. Fortan galten nur noch Körper und Seele.

Im 19. Jahrhundert gipfelte das im Materialismus, in dem der Mensch auch aus medizinischer Sicht mehr und mehr zu Maschine degradiert wurde. Der Körper hatte und hat zu funktionieren. Warum er überhaupt krank wurde und ob daran gar Seele und Geist beteiligt sind, war und ist nicht mehr Gegenstand der Betrachtungen. Die Medizin wurde zum Reparaturbetrieb. Auch die Seele hatte im Selbstverständnis des Menschen immer weniger Platz. Psychologen lernen viel über Statistiken, wie Seelen schnell wieder arbeitstauglich werden und wie segensreich Psychopharmaka sein können, die alles ausschalten, was die Maschine Mensch disfunktional werden lässt. Ich weiß, dass es Ausnahmen gib. Gott sei Dank werden es täglich mehr!

Robotik ersetzt Organe

Elon Musk möchte die Menschen nicht nur mit einem Chip ausrüsten, mit dem sie bezahlen und ihre Identität ausweisen, sondern auch mit Robotik als Ersatz für Organe und Funktionen. In Schweden haben sich bereits rund 5.000 Menschen mit einem solchen Chip ausstatten lassen – das ist also keine Utopie mehr.

Diese Zeichen der Zeit gipfeln bislang darin, dass gesunde Menschen eine Bedrohung darstellen, wenn sie das nicht stets und ständig nachweisen. Diese Kräfte werden uns noch eine Weile fordern, bis Pluto 2024 in den Wassermann wechselt und dort deutlich kraftloser sein wird. Bis dahin sollten wir uns nicht nur auf unsere Seelenkräfte besinnen, sondern auch auf unseren Geist, über den wir mit allem verbunden sind. Das ist kein kollektiver Akt, denn den Geist und seine Potenziale kann nur jeder für sich selbst erringen, was Christian Morgenstern zu dem Gedicht inspiriert haben mag: „Die zur Wahrheit wandern, wandern allein, keiner kann dem andern Wegbruder sein.“

Es geht um die Wahrheit

Dennoch sind wir kosmisch ausdrücklich eingeladen, uns auf diesem Weg in einer Gemeinschaft gegenseitig zu ermutigen und zu unterstützen. Es geht um nichts Geringeres als um die Wahrheit: Was ist der Mensch? Was soll das sein, ein geistiges Wesen mit Schöpferkraft? Braucht man dafür einen Uploadfilter oder ein Virenprogramm? Mitnichten. Wir brauchen nur einen Zugang zu unserem Gewissen, zu unserer Seele, zur Stille in allem Sein.

Erobern wir uns das Bewusstsein über unseren Geist, können wir gesunden, auch als Gesellschaft, denn Denken ist ein machtvolles Mittel. Jeder ist beim geistreichen Denken für sich selbst verantwortlich und hat es eigenständig in der Hand über sich, sein Leben und sein Schicksal zu bestimmen. Wenn wir jetzt so tief in dieser Corona-Krise stecken, dann lädt diese uns letztendlich dazu ein, kraft unserer Entscheidung nicht weniger als frei zu werden. Finden wir die Kraft nach der Wahrheit und nach unserer Freiheit zu streben?

Michaeli: Kampf mit dem Bösen

Das ist nicht auszuschließen, denn wir feiern am 29. September Michaeli. Das ist mehr als ein Feiertag der Bauern, die für ihre Ernte danken. Der Tag läutet auch die Zeit ein, in der die Michael-Kraft einmal mehr den Kampf mit dem Bösen aufnimmt. Rudolf Steiner weist uns darauf hin, dass wir diesen Kampf nicht nur dem Kosmos überlassen sollen, sondern auch uns mit Bewusstsein diesem Ringen stellen sollten. „Was hat das Böse mit dir zu tun?“, ist die Frage, die in dieser Zeit auf der Tagesordnung stehen sollte. Erzengel Michael unterstützt uns bei diesem Prozess, wenn wir ihn darum bitten. An Michaeli steht Venus im Trigon zu Neptun, was einen Hinweis darauf gibt, dass wir bei aller Angst, bei allem Bösen in der Welt nicht vergessen dürfen, wer der eigentliche Chef ist im Ring ist: Die Liebe. Verbinden wir uns mit der Liebe und ihren guten Geistern, haben wir auch auf spiritueller Ebene ein solides Immunsystem.

Venus steht im Skorpion, was unseren Beziehungen Leidenschaft verleihen dürfte. Ich hoffe nicht in der Gestalt, dass der eine leidet und der andere schafft… Venus steht dort im Exil, was bedeutet, dass Verhandlungen und Einschätzungen sich nicht wirklich an festen Werten orientieren. Es wird auf der gesellschaftlich-politischen Bühne vermutlich eher eine Vermeidungstaktik gewählt, der offene Diskurs gemieden, um die Verluste klein zu halten. Der Aspekt steht für Auflösungserscheinungen einer Partnerschaft, was nicht die besten Bedingungen sind für Koalitionsverhandlungen. Die Art wie eine Koalition – welche auch immer – gestaltet wird, kann beherrschende Züge tragen, ohne im Ergebnis eine Zerstörung anzurichten. Ich denke, dass das ist ein kosmischer Hinweis auf das Ende der großen Koalition und dass es mindestens einen Juniorpartner gibt, der nicht unbedingt auf Augenhöhe agiert.

Maßstäbe werden auf den Kopf gestellt

Da Venus, als Repräsentant der Sicherheit aber auch der Staatsfinanzen in Opposition zu Uranus steht, werden unsere Maßstäbe im Hinblick auf eine Partnerschaft, die eine Koalition ja nun mal sein sollte, auf den Kopf gestellt. Die Verlässlichkeit weicht der Individualität und Unberechenbarkeit. Uranus verkörpert Distanz und hält Partner damit auf Abstand. Mit Neptun bildet die Liebesgöttin am Tag der Bundestagswahl ein Trigon – was nicht gerade für klare Entscheidungen spricht. Der Aspekt lässt uns allerdings auch vom ganz großen Glück träumen. Wir haben ein starkes Bedürfnis nach Nähe. Die Spaltung der Gesellschaft und die verordnete Distanz möchten wir am liebsten überwinden und beenden.

Mars in der Waage versorgt unsere Durchsetzungskraft mit Charme und Strategie. Es ist die Stunde der Diplomatie. Auch er befindet sich in seinem astrologischen Exil und ist dort eher saft- und kraftlos. Er bildet mit Saturn ein Trigon, was dafürspricht, dass wir in Sachen Corona noch einen langen Atem brauchen, wenn dieser uns denn unter der Maske nicht zwischenzeitlich gänzlich geraubt wird. Es geht um Disziplin und Ernst und es wird ein tadelloses Verhalten erwartet.

Machtspiele schleichen sich ein

Venus geht Anfang Oktober ein harmonisches Sextil mit Pluto ein und intensiviert unsere Beziehungen. Dabei schleichen sich leicht auch Machtspiele ein. Der eine oder andere Partner ist der stärkere, ein Kräftegleichgewicht mit gegenseitigem Vertrauen ist vermutlich schwer zu erreichen.

Chiron, der in der Mundanastrologie politisches Außenseitertum repräsentiert, steht Anfang des Monats in Opposition von Sonne und Mars. Im Stier strebt Chiron danach, im Bereich der Wirtschaft kranke Zustände zu beseitigen, kämpft aber auch mit denen eigenen Wertmaßstäben. In Opposition zur Sonne ringt er mit sich selbst und kann sich selbst nicht leiden. Die Selbstkritik innerhalb der Gesellschaft könnte also auf der Tagesordnung stehen – das wäre doch mal ein völlig neues Konzept. Friedlich dürfte das im Zusammenspiel mit Mars kaum stattfinden. Dabei wird der Kriegsgott den argwöhnisch beäugten Minderheiten eine Menge Durchsetzungsvermögen zutrauen ohne dass das den Außenseitern bewusst wäre. Umgekehrt wird Chiron Zielscheibe der Aggressionen, die er stellvertretend für andere einstecken muss. Entweder werden die Außenseiter instrumentalisiert oder Schauplatz der eigenen Interessensbekundungen. Wir dürfen also gespannt sein, was diese Waage-Zeit mit unseren Frei-, Quer und Andersdenkern macht.

Drehmoment der Geschichte?

Der Neumond am 6. Oktober könnte als Drehmoment in die Geschichte eingehen, denn an diesem Tag wird Pluto wieder direktläufig. Er bildet mit dem Neumond ein Quadrat, was uns in eine Zeitqualität von „Alles oder Nichts“ stellt. Die Emotionen im Volk können besonders stark durch eine ohnmächtige oder von Gewalt bestimmte Situation aufgeladen sein. Was das wohl sein kann? Mal überlegen…ach ja richtig, da war ja noch was…

Das gleichzeitig stattfindende Quadrat zur Sonne steht für nicht weniger als eine Kraft, die die totale Vernichtung bewirken kann. Aus einer fulminanten Niederlage kann ein Neubeginn erwachsen. Leider verraten die Sterne nicht, wer jetzt der Sieger oder der Verlierer sein könnte. Der Aspekt steht auch für eine große Kraft der Regeneration. Pluto repräsentiert in dieser Konstellation aber auch die Unterdrückungsmechanismen im Zusammenhang mit dem Staatsoberhaupt.

Die Macht der Schwachen

Pluto im Sextil zu Neptun steht für die Macht der Schwachen. Neptuns humanistisches Ideal nimmt Pluto immerhin etwas von seiner Kompromisslosigkeit. Beide erschweren aber den Blick auf die Wirklichkeit, beide verhüllen mehr als sie klären, was Sache ist. Die Zeit des Kalten Krieges zwischen 1945 und 1990 war eine Zeit, die von einem Sextil beider Planeten begleitet wurde. Damals fanden viele Mutmaßungen über das Vernichtungspotenzial der jeweils anderen Seite statt. Die gegenseitige Bespitzelung trat an die Stelle einer militärischen Konfrontation. Wir erleben in dieser Corona-Krise einmal mehr, wie polar die Haltungen sein können. Der Riss durch unsere Menschheitsfamilie trennt die beiden scheinbar unversöhnlichen Lager, die jeweils der Angst dienen.

Ab dem 11. Oktober ist Saturn wieder direktläufig und dürfte Bewegung in alle Fragen der gesellschaftlichen Ordnung bringen. Am 18. Oktober sind dann auch wieder Merkur und Jupiter im Vorwärtsgang. Das sind gute Bedingungen, damit der Karren, den Corona in den vergangenen Monaten so überaus erfolgreich in den Mist gefahren hat, so langsam, aber sicher aus diesem wieder heraus geruckelt werden kann.

Vorstellungen von Recht und Ideologie

Mit Jupiter sind unsere Vorstellungen von Recht und Ideologie verbunden. Er bildet an diesem Tag mit Sonne und Mars ein Trigon. Er ist die inhaltliche Komponente des Rechtsstaates im Sinne einer gerechten Weltordnung. Inhaltlich geht es um die politische Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft der Regierung. Im Trigon mit der Sonne wirkt er in einem Staat vertrauensbildend. Nicht zu früh freuen, der Aspekt kann auch für Bequemlichkeit stehen und alles bleibt, wie es ist…

Das Trigon von Jupiter und Mars steht für das Streben nach höherer Gerechtigkeit seinen Kampfgeist unblutig umzusetzen. Das dabei die Toleranz gegenüber Andersdenkender leiden kann, ist die Kehrseite der Medaille. Auf der politischen Ebene erleben wir vielleicht ein kraftvolles, nicht unbedingt friedliches Expansionsstreben im Sinne einer Weltanschauung, die aufoktroyiert wird.

Ein bis drei Eierlikör

Wie fasse ich jetzt diese Waage-Zeit zusammen, ohne bei Euch den Impuls auszulösen, dass Saufen durchaus eine Lösung sein kann. Nun, wir müssen uns auf unser Vertrauen besinnen, dass die göttliche Ordnung keine Fehler macht. Sie bietet uns Lernaufgaben, ohne die das Leben langweilig wäre. Wir wachsen daran, werden reifer und vielleicht auch weiser. Ich bin ehrlich, mir gelingt es auch nicht immer, in der Balance zu bleiben. Ich nippe in solchen Momenten gern mal an einem Gläschen Eierlikör. Nützt das was? Nö. Aber nach dem dritten, wirkt sogar Karl Lauterbach nicht mehr ganz so gruselig. Warten wir ab, welcher Volkeswille sich uns offenbaren wird. Und dann machen gemeinsam wie immer das Beste daraus…

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