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Nicht die Summe aller Stunden

Zeitqualität

Was die Stunde schlägt

Wenn wir klären wollen, was die Astrologie für uns leisten kann, müssen wir auf ein altes Wissen zurückgreifen und mit einem Missverständnis aufräumen, was immer noch in vielen Köpfen spukt:  Astrologie ist nicht die Lehre vom Einfluss der Himmelskörper auf die irdischen Geschehnisse oder auf den Menschen. Sie ist nicht die Lehre der Beeinflussung der Himmelskörper. Sie ist vielmehr die Lehre von Ur-Prinzipien, von den Ur-ideen, von den Archetypen des Universums.

Die Planeten, die wie die Erde um die Sonne kreisen, beeinflussen das irdische Geschehen in keiner Weise. Der Mars, beispielsweise, kümmert es nicht die Bohne, was bei uns auf der Erde geschieht oder im Leben von Lieschen Müller. Ihm ist völlig egal, ob wir im Stau stehen, Zoff mit dem Lebenspartner haben oder im Lotto gewinnen. Er nimmt auch keinen Einfluss darauf. Der Mars, als Protagonist der Astrologie repräsentiert lediglich eines von zwölf Prinzipien.

Auf die Prinzipien schließen

Von der Beobachtung der Repräsentanten, also der Planeten und ihrem Stand zueinander oder in den zwölf Tierkreiszeichen können wir auf die Prinzipien schließen, die aber ebenfalls keine Wirkung haben, jedenfalls nicht im kausalen Sinne. Vielmehr arbeitet die Astrologie mit Analogien, die erstaunlich exakt funktioniert aber eben keinen kausalen Wirkmechanismus in sich vereint.

 

Wenn ich für meine Klienten nun ein Horoskop errechne, dann ist dieses Horoskop wie ein Messinstrument, dass etwas misst – aber nichts tut. Vergleichbar ist das mit einem Thermometer, das Temperatur zwar misst, aber sie nicht macht. Das Thermometer nimmt auch keinen Einfluss auf die Temperatur, sondern zeigt sie lediglich an. Das wird die Gegner der Astrologie beruhigen, die stets darauf hinweisen, dass Astrologie dem Glauben an eine Wirkung gleichkommt und wird die Anhänger der Astrologie ernüchtern, die tatsächlich glauben, dass vom Mars, der Venus oder dem Mond eine Wirkung ausgeht, die ihr Leben beeinflusst.

Prinzipienmuster der Wirklichkeit

Gemessen werden mit einem Horoskop die Prinzipienmuster der Wirklichkeit. Was genau wird da denn nun gemessen? Es ist die Zeitqualität. Was bedeutet das? Wenn du dir von mir oder einem anderen Astrologen ein Horoskop erstellen lässt, dann brauche ich dazu deinen Geburtstag, die exakte Uhrzeit und den Ort deiner Geburt. Zeit, das stellen wir an dieser Stelle fest, spielt also eine tragende Rolle. Warum? Was den wenigsten bewusst ist: Auch die Zeit ist der Polarität unterworfen. Auf der einen Seite fragen wir, wie lange etwas dauert, wie lange etwas her ist oder wie lange man noch auf etwas warten muss. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist die lineare Darstellung von Zeitquantität. Der Gegenpol der Zeitquantität ist die Zeitqualität.

Fragst du dich jetzt, was das sein soll? Das dachte ich mir. Denn wir haben in der heutigen Zeit das Bewusstsein für diesen Zeitbegriff verloren. Das war nicht immer so, denn im alten Griechenland wusste man mit diesen beiden Begriffen noch etwas anzufangen. Dementsprechend gibt es für die Zeit auch zwei ganz unterschiedliche Begriffe: Chrónos ist der Begriff für den quantitativen Aspekt der Zeit. Kairós ist der für die Zeitqualität. Beides ist vereint die Zeit.

 

Heute haben wir für kairós keinen passenden Begriff mehr und umschreiben diesen mit „der richtige Augenblick.“, „die rechte Zeit“ oder „der günstige Moment“. Aber was bedeutet das? Die Zeitqualität ist jene Instanz, die dafür sorgt, dass sich zu einem bestimmten Zeitpunkt nur jene Latenzen, also Dinge und Ereignisse, die noch nicht in Erscheinung getreten sind, verwirklichen können, die inhaltlich in Resonanz zur Zeit stehen.

Wir haben also ständig alle Möglichkeiten immer in der Potenz zur Verfügung. In der Wirklichkeit ist immer alles gleichzeitig vorhanden. Aber die Qualität der Zeit entscheidet darüber, welche dieser Möglichkeiten, dieser Latenzen und Potenzen, durch das Tor der Verwirklichung in die Sichtbarkeit hineintreten kann. Und was ist das nun für eine Qualität, die darüber entscheidet, welches Potenzial verwirklicht werden kann und welches nicht?

 Muster der Urprinzipien

Hier kommen wieder die Urprinzipien ins Spiel. Die Zeitqualität ist das Muster der Ur-Prinzipien, das zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum gebildet wird. Dieses Muster entscheidet darüber, was sich zu einem bestimmten Zeitpunkt verwirklicht und was nicht. Verwirklichen kann sich nur, was in Resonanz steht zu dem spezifischen vorherrschenden Muster. Dieser Resonanzgedanke ist wichtig, wenn wir Manifestationen verstehen wollen.

Das ist nichts anderes als die Tatsache, dass in diesem Raum als Möglichkeit, als Latenz, eine Unzahl von Radioprogrammen vorhanden ist. Wir haben einen Raum von Fernsehprogrammen oder Radioprogrammen, die sich einfach so jedoch nicht verwirklichen. Wenn wir nun einen Radioempfänger aufstellen, dann wird eine bestimmte Frequenz, d.h. ein bestimmtes Muster einstellbar und es wird sich von all den Latenzen nur jenes verwirklichen können, das dem gerade eingestellten Frequenzmuster entspricht. Alle anderen bleiben draußen vor der Tür. Denn das Prinzipienmuster ist die eigentliche Tür, die darüber entscheidet, was sich verwirklichen kann und was nicht.

Für Eingeweihte ein wichtiges Instrument

Die Zeitqualität zu messen war in grauen Vorzeiten für die Eingeweihten, Weisen, Priester ein sehr wichtiges Instrument. Der breiten Masse war dieses Wissen nicht zugänglich. Damals was das Messen und Beobachten der Zeitqualität noch viel wichtiger als das Messen der Zeitquantität, was in unserer heutigen Zeit dominiert. Das Messen der Zeitqualität erscheint heute vielen ebenso befremdlich wie die Tatsache, dass in jedem Anfang eines Ereignisses einer Situation oder eines Prozesses das Ende bereits enthalten ist. Wir glauben heute daran, dass wir einen Prozess oder eine Situation nur managen müssen, und wir, um den Verlauf der Dinge oder der Zeit zu beeinflussen nur dementsprechend entscheiden müssen. Es herrscht der Irrglaube vor: Tun wir das, haben wir ein vorhersehbares Ergebnis.

Das entspricht aber keinesfalls der Wirklichkeit. Die Alten wussten noch, dass mit dem Anfang das Ende bereits beschlossen ist, wie im Samen die Frucht beschlossen ist. Alles ist immer eine Ganzheit und wird durch den Begriff der Zeit aufgefächert. Darum war es den Menschen früher wichtig zu wissen, welche Zeitqualität herrschte, wenn eine Sache beginnen sollte. Sie wussten, wann dafür die richtige Zeit ist und wann der Zeitpunkt für ein Vorhaben ungünstig ist. Astrologie ist eine Möglichkeit, diese Zeitqualität zu messen. Der Astrologe schaut zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem bestimmten Ort aus in den Himmel und schaut sich an, welches Muster die Repräsentanten der Ur-Prinzipien bilden. Reicht das? Nein.

Geschenkte Freiheit

Um Ereignisse in dieses Leben zu ziehen, um Entwicklung zu manifestieren, brauchen wir Bewusstsein und ein entsprechendes Denken, Fühlen und Wollen. Die Götter haben uns Menschen die Freiheit geschenkt. Wir dürfen selbst entscheiden und haben auf der anderen Seite auch die Konsequenzen zu tragen. Das nimmt uns keiner ab. Mit einem Horoskop wissen wir aber, wozu die Zeit reif ist: Erleben wir Wachstum oder müssen wir uns von Gewohnheiten verabschieden? Stehen die Zeichen der Zeit auf Dynamik oder eher auf Ruhe? Muss ich mich auf Veränderung einstellen oder bleibt alles wie es ist? Diese Informationen bietet ein Horoskop. Ich kann als Astrologin lesen, in welchem Lebensbereich welche Kräfte wirken. Ich kann dadurch meine Klienten dabei unterstützen, Klarheit zu bekommen, Sicherheit bei ihrer Entscheidungsfindung und den Mut, neue Wege zu gehen.

 

Als Astrologin bin ich weder ein Wahrsager noch ein Prophet. Aber ich kann die Zeitqualität lesen und dadurch wird vieles einfacher, weil du dich dank dieses Wissens vorbereiten und deine Kraft sinnvoller und effizienter einsetzen kannst. Das Leben wird ruhiger und schafft Raum für Wesentliches: Die Erweiterung des Bewusstseins darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein. Als Mensch sind wir – wie alle Wesen des Universums – den kosmischen Gesetzen unterworfen. Wenn wir ein Bewusstsein darüber haben, was diese beinhalten, wie wir sie nutzen können und wie uns die Astrologie dabei unterstützt, dann sind wir auf dem Weg zur Meisterschaft als freies geistiges Wesen mit Schöpferkraft.

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