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Uranus ist Veränderung

Die Veränderung macht uns
erst so richtig lebendig

Uranus ist der Herrscherplanet des Tierkreiszeichens Wassermann und wird bis zum 19. Januar 2022 rückläufig sein. Traditionelle Astrologen lesen diese Signatur der Zeit eher problematisch, denn Uranus im Rückwärtsgang kann für Chaos sorgen und uns dazu verführen, den falschen Zielen nachzujagen. Wohl dem, der in sich ruht und intuitiv weiß, wann er sich auf die Impulse dieses Unruhestifters bessern nicht einlässt. Auch zwischenmenschliche Beziehungen geraten bei dieser Zeitqualität unter Druck, denn wir neigen mehr als sonst zu Ungeduld, Impulsivität und Egoismus.

Uranus zieht in diesen Wochen den Schleier vom Auge unserer Erkenntnis. Wir erkennen, was falsch läuft in unserem Leben, in unserer Gesellschaft und auf dieser Welt. Er setzt uns unter Druck und sorgt dafür, dass wir die Selbstverständlichkeiten mit anderen Augen sehen. Dabei ist er nicht destruktiv, denn er bietet uns durchaus Alternativen an. Dinge, die wir in der Vergangenheit nicht ordentlich geregelt haben, landen mit Sicherheit jetzt wieder auf unserer To-do Liste und wir dürfen sie noch einmal, diesmal richtig, handhaben.

Bist du auf dem Holzweg?

Sollten wir uns auf dem Holzweg des Lebens verrannt haben, wird uns Uranus nicht nur die Gewissheit darüber geben, sondern auch den ein oder anderen Hinweis liefern, wie wir aus diesem wieder herausfinden. Es beginnt eine Phase, des sich Besinnens, der inneren Aufräumarbeiten, der inneren Bewegung. Du wirst Zeit und Raum finden in dir selbst nachzuspüren, was noch in dein Leben passt und was nicht. Du kannst jetzt Vorstellungen davon entwickeln, was verändern werden will, welche Gewohnheiten und Missstände verabschiedet werden können und welche neuen Ufer du ansteuern möchtest. Praktisch umsetzen wirst du all das dann, wenn Uranus wieder direktläufig seinen Kurs aufnimmt.

Entdeckt inmitten der großen Revolutionen

Gerade in diesen Zeiten ist es spannend noch einmal hinzuschauen, wann Uranus entdeckt wurde: 1781 von dem Musiker Wilhelm Friedrich Herschel. Er hatte Astronomie zu seinem Hobby gemacht. Mit Uranus begann die Französische Revolution, in Amerika fand der große Unabhängigkeitskrieg statt an und die industrielle Revolution steckte bereits in den Kinderschuhen mit ersten wissenschaftlichen und technologischen Veränderungen, die in unseren Produktionen ein neues Zeitalter einläuteten. Es war also eine Zeit, in der es um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ging. 240 Jahre später, im Herbst 2021 geht es wieder um revolutionäre Potenziale. Denn wir sind eingeladen darüber nachzudenken, welchen Stellenwert wir diesen Idealen der französischen Revolution Ausdruck verleihen wollen.

Nicht jeder muss jetzt gleich zum Revoluzzer werden, aber dass unsere Zeit die Veränderungn förmlich greifen lässt, ist vielen Menschen bereits klar. Veränderung braucht die Kraft des Werdens. Alles Sein entspringt aus dem Nichts, verdichtet sich bis zum physischen Dasein und verschwindet wieder ins Nichts. Mit dem Werden hängt die Zeit zusammen. Das Sein, als ein bereits real Gewordenes, ist bereits Geschichte. Das Werdende ist noch nicht gegenwärtig, d.h. noch nicht äußerlich sichtbar oder messbar vorhanden, sondern gehört der Zukunft an, aus der es uns entgegenkommt. Und doch liegt in diesem Werdenden, das jetzt noch keine äußerlich reale Existenz hat, die wirkliche gestaltende Kraft, die das zukünftige Sein bestimmt.

Alles fließt

Bereits der griechische Philosoph Heraklit betonte, dass das Wesen alles Seins im Werden begründet ist. Er vergleicht das Sein mit einem Fluss, in den man kein zweites Mal steigen könne: “Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.” Daraus wurde dann die berühme Kurzformel: „Alles fließt“.

“… der Mensch ist nicht ein stehenbleibendes Wesen, er ist ein Wesen im Werden. Und je mehr er wird, je mehr er sich selbst in die Möglichkeit versetzt, zu werden, desto mehr erfüllt er gewissermaßen hier im physischen Lebenslaufe schon seine wirkliche Aufgabe“, erklärt Rudolf Steiner dazu. Diejenigen Menschen, die nicht bereit sind, eine Entwickelung durchzumachen, die in ihrem Status quo stecken bleiben entwickeln wenig von dem, was eigentlich ihre irdische Mission ist. Schon an der Astrologie sehen wir, dass Leben ein ständiger Veränderungsprozess ist.

Keine Minute gleich der nächsten

Die Transite, die wir uns anschauen, wenn wir die Zeitqualität analysieren, heißen nicht umsonst „Wanderer“. Keine Minute gleicht der anderen. Immer sind wir in Bewegung – auch wenn wir das manchmal nicht merken. Was du gestern warst, bist du heute nicht mehr, und was du heute bist, wirst du morgen nicht mehr sein. Steiner weist uns darauf hin, dass im Leben eines Menschen kein Tag vergehen sollte, ohne dass er wenigstens einen Gedanken in sich aufnimmt, der ein wenig sein Wesen ändert. Einen Gedanken, der ein wenig ihn in die Möglichkeit versetzt, ein werdendes Wesen, nicht bloß ein seiendes Wesen zu sein (GA 187, S. 45f).

Der rückläufige Uranus lädt auch dich dazu ein, nicht nur ein Bewusstsein darüber zu entwickeln, dass der Wandel für Lebendigkeit steht, sondern auch darüber, dass auch du nur dann wirklich lebendig bist, wenn du Veränderungen willkommen heißt. Wenn du wissen möchtest, welche Veränderungen in deinem Leben in diesen Wochen anstehen, schaue ich gern für dich in die Sterne und erstelle dir ein Horoskop.