Zwölf Weltanschauungen

Einseitigkeit ist der größte Feind
aller Weltanschauungen

Wie siehst Du die Welt? Nur mit Deinen Sinnen oder erkennst du in allem auch den Geist? Findest Du in der Welt das Sinnvolle oder nur das, was man Kraft nennt? Ich bin ehrlich, so klar kann ich das für mich gar nicht beantworten, denn meine Sicht auf die Welt hängt immer auch von der Brille ab, die ich im übertragenen Sinne in diesem Moment aufsetze. Das scheint problematisch zu sein. Denn mit ist noch etwas anderes aufgefallen: Schaue ich mich speziell in diesen Tagen in der Welt um, dann frage ich mich: Wo liegt die Wurzel der schier unzähligen Missverständnisse zwischen den Menschen?

Auffallend ist, dass irgendwie jeder – so war jedenfalls mein Eindruck – eine andere Weltanschauung zu haben scheint. Der eine glaubt dies, der andere das und alle sind davon überzeugt, dass ihre Version des Verständnisses von der Welt die richtige ist. Dabei haben die Menschen oftmals gute Gründe, wenn sie uns mit dem Brustton der Überzeugung ihre Version vom Leben schmackhaft machen wollen oder vehement erklären. Sie haben damit bisweilen sogar Erfolg und schaffen sich einen Kreis von Anhängern, die sich mit dem, was sie der Welt zu sagen haben, identifizieren. Und so bilden sich viele Gruppen, die sich gegenseitig überzeugen wollen. Mit Karma hat das übrigens nichts zu tun, denn Karma erkennt die heutige äußere Weltanschauung nicht an. Karma ist von anderen Dingen abhängig als davon, dass man jemanden mit tiefster Überzeugung an den Lippen hängt oder andere von seiner Sicht auf die Welt zu überzeugen versucht.

Jeder verkündet seine eigene Weltanschauung

Man kann verrückt werden nur allein bei diesem so stark polarisierenden Thema wie Corona. Ob das nun „Zeugen Coronas“ sind oder „Covidioten“ – jeder verkündet seine Überzeugungen, als habe er die Weisheit mit Löffeln gefressen. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen. Ich erlebe dieses Dilemma sehr oft, sogar in der eigenen Familie, weil es mir nicht zu gelingen scheint, mich mit meiner Sicht auf die Welt verständlich zu machen. Ich wollte wissen, warum. Hilfe fand ich für die Beantwortung meiner Fragen einmal mehr bei Rudolf Steiner, der auf eine wundervolle Art und Weise die Lösung präsentiert hat. Es gibt nämlich nicht nur eine oder unzählig viele, sonders es gibt im Wesentlichen zwölf verschiedenen Weltanschauungen. Dieses Aha-Erlebnis möchte ich gern mit Euch teilen und habe Rudis Gedanken in eine moderne Lesart gelupft. Die Quellenangabe zu dem Original findet Ihr unter diesem Beitrag.

Menschen begreifen das eine, aber nicht das andere

Die Menschen sind im Allgemeinen nicht geneigt, wenn sie etwas verstanden und verinnerlicht haben, auch noch das andere zu begreifen. Das Problem dabei ist, dass der Mensch – sobald es für einen Bereich keine allgemeingültigen Begriffe gibt – nur das verankert, was er verstanden hat. Das, was ein einzelner Mensch in einem bestimmten Kontext erkannt hat, verallgemeinert er dann gern und überträgt sein errungenes Verständnis auf die ganze Welt und alles, was er dort vorfindet. Für das Gebiet, das der Betreffende angeschaut hat, mag das sogar richtig sein. Falsch ist es jedoch, zu verallgemeinern. Denn die Wahrheit eines Gedankens auf einem speziellen Gebiet sagt noch lange nichts über die allgemeine Gültigkeit eines Gedankens aus.

Einseitigkeit ist die Ursache von Konflikten

Damit haben wir eine wesentliche Ursache für die vielen Missverständnisse und Konflikte: Einseitigkeit. Sie ist der größte Feind aller Weltanschauungen, daher sollten wir den Charakter von Weltanschauungen kennen, um sie verstehen zu können. Dann gelingt es uns leichter, tolerant zu sein, denn wir haben verstanden: Die Welt meines Gegenübers ist so, weil er sie so sieht, ich sehe sie eben anders. Das Verständnis entlässt uns aus der inneren Notwendigkeit, ein Urteil zu bilden und damit halte ich das Potenzial für unnötige Konflikte klein. Was urteile anrichten können, habe ich in dem Podcast über die Waage-Zeit aufgearbeitet. Wenn Du Dir den auch anhören möchtest, freut mich das- Ich stelle diesen unter den Beitrag.

Es gibt Menschen, die den Weg in eine geistige Welt partout nicht finden. Es wird schwer werden, solchen Menschen das Geistige zu beweisen oder sie dafür zu gewinnen. Sie verharren auf ihrem Standpunkt und orientieren sich dabei konsequent nur am Materiellen. Sie sind Materialisten und ihre Weltanschauung ist der Materialismus. Das ist nichts schlechtes, denn es ist sehr viel außergewöhnliches Wissen auf dem Gebiet erdacht und dokumentiert worden. Der Materialist fokussiert eben das materielle Gebiet des Lebens. Für ihn ist nur die Welt des Materiellen und die entsprechenden Gesetze gültig.

Alles Materielle ist eine Maja?

Im Gegensatz dazu kann es Menschen geben, die dazu veranlagt sind, in allem Materiellen nur die Offenbarung des Geistigen zu sehen. Sie wissen natürlich, so gut wie die Materialisten, dass äußerlich Materielles vorhanden ist; aber sie sagen: Das Materielle ist nur die Offenbarung, die Manifestation des zugrunde liegenden Geistigen. Solche Menschen interessieren sich vielleicht nicht besonders für die materielle Welt und ihre Gesetze. Sie haben das Bewusstsein: Das Wahre, das Hohe, das, womit man sich beschäftigen soll, ist doch nur der Geist; die Materie ist doch nur Täuschung, ist nur eine Maja. Ganz extrem geht solch ein Mensch soweit, indem er das materielle Leben sogar leugnet. Diese Menschen erkennen zwar den Geist an, leugnen aber die Materie. Nennen wir die Weltanschauung solcher Menschen Spiritualismus.

Kann man sagen, dass die Spiritualisten recht haben? Über das Geistige werden sie bestimmt außerordentlich Richtiges zutage fördern können. Doch über das Materielle und seine Gesetze? Das ist schwer vorstellbar. Kann man behaupten, dass die Materialisten mit ihren Behauptungen recht haben? Ja, über die Materie und ihre Gesetze werden sie vielleicht außerordentlich Nützliches und Wertvolles zu sagen haben. Sobald sie aber über den Geist sprechen, dann werden sie vermutlich nur Unsinn verzapfen. Wir können also an dieser Stelle festhalten: Für ihre Gebiete haben die Bekenner dieser Weltanschauungen recht.

Die Welt um uns herum

Nun gibt es auch Menschen, die sagen: Ja, ob es nun in der Welt der Wahrheit nur Materie oder nur Geist gibt, darüber kann ich nichts Besonderes wissen. Darauf kann sich das menschliche Erkenntnisvermögen überhaupt nicht beziehen. Klar ist nur das eine, dass eine Welt um uns ist, die sich ausbreitet. Ob das wirklich, wie es die Chemiker, die Physiker sagen, die Atome der Materie sind, das weiß ich nicht. Ich erkenne aber die Welt an, die um mich herum ausgebreitet ist. Diese Welt sehe ich, über die kann ich denken. Ob ihr noch ein Geist zugrunde liegt oder nicht, darüber etwas anzunehmen, habe ich keine besondere Veranlassung. Ich halte mich an das, was um mich herum für mich erkennbar ist. Solche Menschen nennt man Realisten und ihre Weltanschauung Realismus. Auch für den Realismus kann man die scharfsinnigsten Gründe aufbringen.

Die Weltanschauung der Idealisten

Wieder andere Menschen könnten sagen: Um uns herum ist die Materie und die Welt der materiellen Erscheinungen. Aber die Welt der materiellen Erscheinungen ist eigentlich in sich sinnleer. Es muss nach der Anschauung solcher Menschen auch das Ideelle und das Ideale im Weltprozess enthalten sein. Diejenigen, die alles Irdische nur Mittel sein lässt für Ideen, die den Weltprozess durchdringen, kann man Idealisten nennen und ihre Weltanschauung Idealismus. Schönes und Großes ist von Idealisten vorgebracht worden. Aber mit diesem Idealismus kann man zum Beispiel die äußere Wirklichkeit, die äußere Realität des Realisten nicht erklären.

Vier nebeneinander berechtigte Weltanschauungen

Wir haben jetzt schon vier nebeneinander berechtigte Weltanschauungen, von denen jede ihre Bedeutung hat für ihr besonderes Gebiet. Zwischen dem Materialismus und dem Idealismus ist ein gewisser Übergang. Der besteht darin, dass Menschen Wissenschaften nur dann anerkennen, wenn darin Mathematik enthalten ist. Das heißt, man kann vom Materialisten zum Rechenknecht des Universums werden, indem man nichts anderes gelten lässt als die Welt, angefüllt mit materiellen Atomen. Sie stoßen sich, wirbeln durcheinander, und man rechnet dann aus, wie die Atome sich bewegen oder auch nicht. Bei diesen Rechenarten kommen sehr schöne Resultate heraus, was bezeugt, dass diese Weltanschauung ihre volle Berechtigung hat.

Der ganz extreme Materialist könnte nun einwenden: Nein, ich rechne auch nicht; denn das setzt schon einen Aberglauben voraus, nämlich den, dass ich annehme, dass die Dinge nach Maß und Zahl geordnet sind. Wenn sich nun ein Mensch ein wenig über diesen groben Materialismus erhebt, wird er ein mathematischer Kopf. Er lässt nur das als wirklich gelten, was in Rechenformeln gebracht werden kann. Das ergibt eine Weltanschauung, die eigentlich nichts gelten lässt als die mathematische Formel. Man kann diese Weltanschauung Mathematizismus nennen.

Es gibt noch mehr Ideen

Dann haben wir Mitmenschen, die sich vielleicht sagen: Mathematisch ist nun einmal doch die Welt angeordnet. Warum sollten, wenn mathematische Ideen in der Welt verwirklicht sind, nicht auch andere Ideen in der Welt verwirklicht sein? Es leben doch Ideen in der Welt. Aber er lässt nur diejenigen Ideen gelten, die er findet, nicht solche Ideen, die er von innen heraus, etwa durch Intuition oder Inspiration erfassen würde. Für ihn existieren nur diese Ideen, die er von den äußerlich sinnlich-realen Dingen abliest. Ein solcher Mensch wird Rationalist genannt, und seine Weltanschauung Rationalismus. Lässt man zu den Ideen, die man findet, auch noch diejenigen gelten, die man aus dem Moralischen, aus dem Intellektuellen heraus gewinnt, dann ist man schon Idealist. So geht ein Weg von dem grobklotzigen Materialismus über den Mathematismus und Rationalismus zum Idealismus.

Wesen, in denen Ideen leben

Bei dem Idealismus bleiben wir aber nicht stehen. In unserer Zeit finden sich einige Menschen, die den Idealismus zu steigern versuchen. Sie finden Ideen in der Welt und denken, dass deshalb auch eine Wesensart in der Welt vorhanden sein muss, in der Ideen leben können. Denn in irgendeinem äußeren Ding können keine Ideen leben. Ideen können auch nicht gleichsam in der Luft hängen. Wer einsieht, dass Ideen, wenn sie überhaupt da sein sollen, an ein Wesen gebunden sind, das Ideen eben haben kann, der wird nicht mehr bloßer Idealist sein, sondern er schreitet vor zu der Annahme, dass die Ideen an Wesen gebunden sind. Er wird Psychist, und seine Weltanschauung ist der Psychismus.

Wenn jemand Psychist ist und geneigt, weil er Erkenntnismensch ist, die Welt kontemplativ zu betrachten, also mittels eines intensiven meditativen Erkenntnisprozesses, so erkennt er vielleicht, dass er in der Welt Psychisches voraussetzen muss. In dem Augenblick aber, wo er nicht nur Erkenntnismensch ist, sondern Sympathie für das Aktive, für das Tätige, für das Willensartige in der Menschennatur entwickelt, wird er feststellen: Es genügt nicht, dass Wesen da sind, die nur Ideen haben können; diese Wesen müssen auch etwas Aktives haben, müssen auch handeln können. Das ist aber nicht zu denken, ohne dass diese Wesen individuelle Wesen sind. Das heißt, in diesem Moment der Erkenntnis steigt der Psychist auf von der Annahme der Beseeltheit der Welt zu der Annahme des Geistes oder der Geister in der Welt.

Ein Geist oder mehrere?

Demjenigen ist in diesem Moment vielleicht noch nicht klar, ob er einen oder mehrere Geistwesen annehmen soll, aber er steigt auf vom Psychismus zum Pneumatismus, zur Geistlehre. Ist einer Pneumaist geworden, so kann er es verwirrend finden, von einem einheitlichen Geist, von einem einheitlichen Pneuma zu reden. Und er kommt dann vielleicht allmählich dazu, sich von den Geistern in unterschiedlichen Hierarchien eine Vorstellung bilden zu können. Er wird dann im echten Sinne Spiritualist.

Wenn wir Spiritualisten sind, kann es passieren, dass uns die Menschen sagen: Warum so viele Geister? Es gibt einen einheitlichen Allgeist! Wer sich tiefer auf die Sache einlässt, der weiß, dass dieser Einwand mit diesem vergleichbar ist: Du sagst, dort sind zweihundert Mücken. Ich sehe aber keine zweihundert Mücken, ich sehe nur einen einzigen Mückenschwarm. Genau so würde sich der Anhänger des Pantheismus verhalten. Der Spiritualist sieht die Welt erfüllt mit den Geistern der Hierarchien; der Pantheist sieht nur den einheitlichen Allgeist.

Leipniz fand das Reale

Nun gibt es noch eine andere Möglichkeit zu der Annahme zu kommen, dass es gewisse geistige Grundwesen in der Welt gibt. Ein solcher Mensch war zum Beispiel Leibniz, der berühmte deutsche Philosoph. Leibniz fand das Reale, suchte das Reale. Er war der Anschauung, dass es ein Wesen gibt, das in sich die Existenz bilden kann, wie zum Beispiel die Menschenseele. Aber er machte sich nicht weitere Begriffe darüber. Er sagte sich nur, dass es ein solches Wesen gibt, das in sich Vorstellungen über eine Existenz bildet. Das ist für Leibniz eine Monade. Und er sagte sich: Es muss viele Monaden geben und Monaden von unterschiedlichster Klarheit. Es gibt Monaden, die träumen, es gibt Monaden, die wache Vorstellungen in sich entwickeln, kurz, Monaden der verschiedensten Grade. Ein solcher Mensch reflektiert in der Welt das Geistige nur unbestimmt. Er nennt es Monade, das heißt, er kümmert sich nur um den Vorstellungscharakter, als wenn man sagen würde: Ja, Geist, Geister sind in der Welt; aber ich beschreibe sie nur so, dass ich sage, sie sind verschiedenartig vorstellende Wesen. Damit ist der Monadismus ein abstrakter Spiritualismus.

Es kann aber auch Menschen geben, die sich nicht bis zur Monade erheben, sondern überzeugt sind, dass die äußere Realität von Kräften beherrscht wird. Wenn zum Beispiel ein Stein zur Erde fällt, so sagen sie: Da ist die Schwerkraft. Wenn ein Magnet Eisenspäne anzieht, so sagen sie: Da ist die magnetische Kraft. Sie begnügen sich nicht bloß damit zu sagen: Da ist der Magnet – sondern sie sagen: Der Magnet setzt voraus, dass übersinnlich, unsichtbar die magnetische Kraft vorhanden ist, die sich überall ausbreitet. Man kann eine solche Weltanschauung bilden, die überall die Kräfte zu dem sucht, was in der Welt vorgeht, und kann sie Dynamismus nennen.

An Kräfte zu glauben, ist Aberglaube

Doch nicht genug damit: Man kann auch sagen: Nein, an Kräfte zu glauben, das ist Aberglaube! In diesem Falle bleibt man bei dem stehen, was sich real um uns herum ausbreitet. Wir kommen also auf diesem Wege vom Spiritualismus über den Monadismus und Dynamismus wiederum zum Realismus. Nun kann man aber auch noch etwas anderes machen. Man kann sagen: Gewiss, ich halte mich an die Welt, die mich ringsherum umgibt. Aber ich behaupte nicht, dass ich ein Recht habe, zu sagen, diese Welt sei die wirkliche. Ich weiß nur von ihr zu sagen, dass sie mir erscheint. Ich habe kein Recht, von ihr mehr zu sagen. Ich rede nicht davon, dass diese Welt von Farben und Tönen die wahre ist. Denn sie entsteht dadurch, dass sich in meinem Auge gewisse Prozesse abspielen, die sich mir als Farben zeigen und dass sich in meinem Ohr Prozesse abspielen, die sich mir als Töne zeigen. Sie ist eine Welt der Phänomene. Phänomenalismus ist die Weltanschauung, um die es sich hier handeln würde.

Man kann noch weiter gehen: Die Welt der Phänomene haben wir zwar um uns herum, aber alles, was wir diesen Phänomenen zugeordneten, haben wir selbst zugeordnet. Wir haben uns das ausgedacht. Berechtigt ist aber nur das, was uns die Sinne sagen. Diese Weltanschauung kann man Sensualismus nennen. Und dann schließt sich der Kreis, indem wir wieder bei dem Menschen ankommen, der sagt: Ihr könnt noch so scharfsinnige Gründe für die Sinne anführen, ich bleibe auf dem Standpunkt, es gibt nur das, was so aussieht wie das, was was sich zeigt. Nur das lasse ich als Materie gelten. Wir sind also wieder beim Materialismus angekommen.

Für jede Weltanschauung scharfsinnige Gründe

Es ist möglich, für jede einzelne der Weltanschauungen die scharfsinnigsten Gründe vorzubringen, es ist möglich, sich auf den Standpunkt jeder einzelnen dieser Weltanschauungen zu stellen und mit scharf-sinnigen Gründen die anderen Weltanschauungen zu widerlegen. Man kann zwischen diesen Weltanschauungen noch andere ausdenken. Deutlich wird: Will man die Welt verstehen, dann muss man wissen, dass man sie durch diese zwölf Eingangstore betritt und kennenlernt. Es gibt nicht nur eine Weltanschauung, die sich verteidigen lässt, die berechtigt ist, sondern es gibt davon zwölf.

 

Kenne ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur Außenwelt, so heiß’ ich’s Wahrheit. Und so kann jeder seine eigene Wahrheit haben, und es ist doch immer dieselbige.

Johann Wolfgang von Goethe

Die Welt lässt sich nicht von dem einseitigen Standpunkt einer Weltanschauung, eines Gedankens aus betrachten, sondern die Welt enthüllt sich nur dem, der weiß, dass man um sie herumgehen muss. Denkerisch sind alle zwölf verschiedenen Standpunkte voll berechtigt. Für den Denker gibt es nicht nur eine, sondern zwölf gleichberechtigte Weltanschauungen. Gleichberechtigt sind sie deshalb, weil sich für jede gleich gute Argumente vorbringen lassen. Haben wir das verstanden, können wir darauf verzichten, dem anderen seine Weltsicht vorzuwerfen, sondern können wertschätzen, dass ein jeder einen berechtigten Blick auf die Komplexität dieser Welt wirft.

Ritter an der Tafelrunde

In der Summe haben wir das Bewusstsein, dass wir gewissermaßen, wie Arthurs Ritter, an einer Tafelrunde zusammenstehen. Uns eint das Sein, die Mitte. Zu Ende gedacht, sind wir eine Gemeinschaft, die sich aus Einzelnen zusammensetzt, die sich wechselseitig hervorragend ergänzen. Schaue ich mich um in der Welt, dann ist das wohl das größte Geheimnis, was die meisten Menschen noch für sich entdecken müssen. Egal, ob sie nun Materialisten oder Spiritualisten sind. Vielleicht hilft ja auch dieser Beitrag dabei, ein neues Gemeinschaftsbewusstsein zu etablieren. Das gelingt vor allem dann, wenn von den zwölf Weltanschauungen viele wissen. Drum teile diesen Beitrag bitte, wenn Du verstanden hast, um was es geht. Ich danke Dir dafür und für Deine Begleitung durch die zwölf Weltanschauungen.

Quelle: Rudolf Steiner, Der menschliche und der kosmische Gedanke, Vortrag 2

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