Astronomie trifft Astrologie
Sternzeichen & Tierkreiszeichen
Verwechslungsgefahr
Die Begriffe “Sternzeichen” und “Tierkreiszeichen” werden oft miteinander verwechselt, da sie auf den ersten Blick ähnlich klingen. Jedoch beziehen sie sich auf unterschiedliche Konzepte
Astronomische Sternzeichen
Diese sind definiert durch die tatsächliche Position der Sonne vor dem Hintergrund der Sternbilder am Himmel zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die zwölf astronomischen Sternzeichen sind unterschiedlich groß. Die Bewegung der Sonne vor dem Hintergrund der Sterne führt dazu, dass die Daten, an denen die einzelnen Sternzeichen beginnen und enden, im Laufe der Zeit variieren können. Sie sind eng mit den Konstellationen des Tierkreises verbunden, die historisch als Referenzpunkte für die Position der Sonne verwendet wurden. Aber sie sind nicht das Gleiche!
Ein mathematisches Modell
Die astrologischen Tierkreiszeichen sind in zwölf gleiche Abschnitte unterteilt, die jeweils einem Monat zugeordnet sind. Jedes umspannt 30 Grad des Zodiaks. Jedes Zeichen wird mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und Eigenschaften in Verbindung gebracht. Zum Beispiel wird das Zeichen Widder mit Mut und Entschlossenheit assoziiert, während das Zeichen Krebs als emotional und fürsorglich betrachtet wird. Das heißt, die Astrologie gibt den Tierkreiszeichen eine Bedeutung. Die Astronomie verknüpft ledglich eine lokalisierbare Region am Firmament.
Zwölf Archetypen
Die umgangssprachlichen “Sternzeichen” die korrekt “Tierkreiszeichen” heißen, stehen für zwölf Archtepypen, denen jeweils auch Planeten zugeordnet werden. Sie bilden letztendlich Stationen der menschlichen Entwicklung ab, die natürlich auch abstrahiert werden können. Denn schließlich kann man für alles ein Horoskop erstellen – von einem Vertragsabschluss bis hin zu einem Horoskop für ein geliebtes Haustier.
Die Geschichte der
Sternzeichen und Tierkreiszeichen
… reicht bis in die Antike zurück und ist eng mit der Entwicklung der Astronomie, Astrologie und Kultur verschiedener Zivilisationen verbunden. Hier ist eine kurze Übersicht über die Geschichte:
Frühe Zivilisationen und Babylonien (ca. 5. Jahrtausend v. Chr.): Die ersten Beobachtungen von Sternen und Planeten wurden von frühen Kulturen gemacht, um die Zeit zu bestimmen und Landwirtschaft und Religion zu beeinflussen. Die babylonische Kultur trug zur Entwicklung der Astrologie bei und legte den Grundstein für den Tierkreis.
Ägypten (ca. 3. Jahrtausend v. Chr.): Die Ägypter verwendeten astronomische Beobachtungen, um ihre Kalender zu erstellen und ihre Religion zu gestalten. Sie hatten jedoch keine ausgeprägte astrologische Tradition wie die Babylonier.
Antikes Griechenland (ca. 5. Jahrhundert v. Chr.): Die griechische Kultur übernahm viele Ideen von den Babylonern und entwickelte sie weiter. Die griechischen Astronomen wie Hipparchos und Ptolemäus legten die Grundlagen für das geozentrische Modell des Universums, das für Jahrhunderte gültig war.
Hellenistische und römische Zeit (ca. 4. Jahrhundert v. Chr. – 5. Jahrhundert n. Chr.): In dieser Zeit entstand die astrologische Praxis, bei der die Positionen der Planeten und Sterne verwendet wurden, um menschliche Ereignisse und Persönlichkeiten zu interpretieren.
Mittelalter (ca. 6. – 15. Jahrhundert): Die Astrologie blühte in dieser Zeit in verschiedenen Kulturen, darunter islamische, jüdische und europäische, weiter auf. Sie wurde oft mit alchemistischen und mystischen Praktiken verknüpft.
Renaissance und Aufklärung (15. – 18. Jahrhundert): Während der Renaissance und der Aufklärung wurde die Astrologie zunehmend kritisch betrachtet, da wissenschaftliche Erkenntnisse über das Universum zunahmen. Dennoch blieb sie in vielen Kulturen populär.
Moderne Zeit (19. Jahrhundert bis heute): Die Astrologie hat bis heute überlebt, obwohl sie oft von der wissenschaftlichen Gemeinschaft skeptisch betrachtet wird. Sie wird von vielen Menschen weltweit weiterhin praktiziert und interpretiert.
Die modernen zwölf Tierkreiszeichen, wie wir sie heute kennen (Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische), gehen auf die babylonische Tradition zurück. Sie wurden im Laufe der Geschichte durch die Bewegungen der Himmelskörper in den Hintergrundbildern der Sternbilder bestimmt.
Wofür ist die Zeit reif?
Was sagen dir die Sterne?
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