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Neumond 17.7.2023

Würde contra Dekadenz

Der Neumond im Krebs am 17. Juli macht uns beeindruckbar. Wir sehnen uns vielleicht nach emotionaler Sicherheit, können aber auch rührend für andere Menschen sorgen. Wir geben uns familienverbunden und fühlen uns in einer familiären und vertrauten Umgebung wohl. Im Sextil zu Uranus möchten wir unseren individualistischen Neigungen nachgehen und ganz wir selbst sein können. Persönliche Freiheit ist uns wichtig und wir können daher aus der Geborgenheit heraus gut mit neuen und ungewohnten Situationen umgehen.

Wir reagieren dann aus dem Gefühl heraus richtig und können viel Improvisationstalent an den Tag legen. Neue Erkenntnisse und Einsichten fallen uns manchmal geradezu in den Schoss. Der Neumond bildet mit Neptun ein Trigon, was uns zusätzlich mit viel Einfühlungsvermögen versorgt. Wir sind sensibel, mitfühlend und verständnisvoll und spüren es, wenn jemand leidet. Wir nehmen die Stimmung in unserer Umwelt wahr und lassen uns davon beeinflussen. Die Stimmung ist nicht gut.

 Wut und Entsetzen

Die Wirtschaft rutscht tiefer in die Rezession, was der Angst vor dem Arbeitsplatzverlust Auftrieb verleiht. Immer mehr Informationen über die Machenschaften und Folgen rund um die Pandemie schüren Wut und Entsetzen. Der Klimaschwindel tut sein übriges um die Menschen entweder in die Angst zu treiben oder den Zorn hervorzurufen. Berichte über Unruhen in Europa wie in Frankreich oder jüngst in Gießen beim Eritrea-Festival haben einerseits den fahlen Beigeschmack der Inszenierung und sorgen andererseits für mehr Fremdenfeindlichkeit. „Menschheitsfamilie“ – das geht irgendwie anders.

Diesen Anspruch unterwandert auch die Ankündigung der USA, Streubomben in die Ukraine zu liefern. Die Tatsache, dass unser Bundespräsident Frank Walter Steinmeier diese Lieferung mindestens toleriert, macht die Verlogenheit der politischen Kaste, aber auch die Ohnmacht gegenüber den USA deutlich. Als Außenminister hatte er 2008 als Vertreter der Republik das Verbot dieser grausamen Waffen unterzeichnete. Und damit sind wir auch schon beim Thema, denn der Neumond steht mit Pluto in Opposition, was diesem eine besondere Brisanz verleiht. Wir erleben unsere Reaktionen auf das Zeitgeschehen tiefgründig und leidenschaftlich, zeigen davon aber vermutlich nicht viel.

Mundanastrologisch liegen starke transformative Veränderungen im Zusammenhang mit Regierungsstrukturen, Autorität, Macht und Kontrolle in der Luft. Es könnte bedeuten, dass Themen wie politischer Wandel, Auseinandersetzungen um Macht und Ressourcen sowie tiefgreifende Transformationen in gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen im Fokus stehen. Das tut Not, angesichts der gesellschaftspolitischen Schieflage Europas. Der Kontinent hängt am Gängelband der USA und droht als Kulturraum gänzlich unterzugehen.

Balance zwischen Ost und West

Rudolf Steiner wies bereist im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg auf die Rolle Europas hin, was als autarke und selbstbestimmte Völkervereinigung eigentlich die Ost- und Westkräfte auch im Geistigen ausbalancieren soll. Europa ist quasi die Stange der Waage, an der die beiden gegensätzlichen Geistesströmungen des Ostens und des Westens hängen. Tatsächlich ist das nicht gelungen. Wir sind zum Spielball der angloamerikanischen Machteliten verkommen und verraten den Geist Europas jeden Tag ein bisschen mehr.

Auf uns selbst wirkt dieser Aspekt durch eine starke Verbindung zwischen dem individuellen Willen (Sonne) und den emotionalen Bedürfnissen (Mond). Dieser Aspekt kann auf eine tiefe Empfindsamkeit, emotionale Intensität und ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit hinweisen. In diesem Zusammenhang steht möglicherweise auch die Auseinandersetzung mit tief verwurzelten Ängsten, Kontrollbedürfnissen und Machtfragen an. Du wirst eingeladen, alte Muster und Strukturen zu transformieren, um wahre emotionale Erfüllung zu finden.

System der Verlogenheit

Die finden wir allerdings nicht, wenn wir in einem System der Verlogenheit verharren, wo einige wenige wie Zecken unserem Gemeinwohl das Blut aussaugen, um dann satt und wohlig ihren Ruhestand in irgendwelchen Aufsichtsräten zu verbringen und das bei Prokuristenbrause und Canapés. Pluto und der Neumond sind ein Aspekt, der darauf hinweist dass es Zeit ist für einen Neuanfang, der uns Raum lässt auch für persönliches Wachstum und unsere emotionale Entwicklung. Wer sich im Existenzkampf oder der Existenzangst befindet, kann diesen Raum nicht betreten. Pluto im Steinbock betont noch einmal die Notwendigkeit, Strukturen zu überwinden und Verantwortung zu übernehmen.

Machtvoll und beängstigend

Pluto steht auch im Quadrat zur Mondknotenachse, was uns darauf hinweist, dass wir auf unserem Weg immer wieder von etwas Machtvoll-Faszinierendem und zugleich auch Beängstigendem abgelenkt werden. Vergleichbar ist das vielleicht mit dem Blick einer Schlange, die uns unwillkürlich innehalten lässt. Vielleicht sind es die dunklen Seiten des Lebens, die uns gebannt anhalten lassen, vielleicht ist es Macht, der wir unterliegen oder die wir uns angeeignet haben und nun nicht loslassen wollen. So schwanken wir oftmals zwischen dem Weitergehen in Richtung Lebensaufgabe und dem Anhalten, um gleichsam in die Abgründe des menschlichen Daseins zu blicken.

Schauen wir nochmal genauer hin: Pluto repräsentiert in der Astrologie tiefgreifende Transformation, Macht, Kontrolle und Regeneration. Der Steinbock ist ein Erdzeichen, das mit Stabilität, Struktur, Ambitionen und Verantwortung in Verbindung gebracht wird. Wenn Pluto im Steinbock steht, können diese Energien auf subtile und beharrliche Weise miteinander verschmelzen. Es könnte bedeuten, dass wir als Gesellschaft aber auch als Individuum mit der Fähigkeit zum tiefgreifenden Wandel und zur Regeneration ausgestattet werden.

Selbstbehauptung und Pioniergeist

Im Quadrat zum aufsteigenden Mondknoten im Widder weist uns dieser Aspekt auf die zukünftige Entwicklung und die Herausforderungen hin, die wir meistern müssen. Der Widder ist ein feuriges Zeichen, das mit Selbstbehauptung, Pioniergeist, Mut und Individualität in Verbindung gebracht wird. Stehen diese Protagonisten im Quadrat zueinander, sind Spannungen und Konflikte vermutlich kaum zu verhindern. Mehr zum Mondknoten im Widder habe ich ausführlich in einem eigenen Podcast aufbereitet.

Machtthemen, Kontrollfragen und tiefgreifenden Veränderungen stehen also auf unserer Agenda. Kämpfe um Macht und Einfluss sind angezeigt und die Veränderung gesellschaftlicher Normen und Beziehungen. Da der Kosmos immer konstruktiv ist, geht es letztendlich darum, hier ein Gleichgewicht herzustellen. Wir sind eingeladen alte Muster zu überprüfen und zu wandeln, damit die soziale Harmonie wiederhergestellt werden kann. Wo sind konkrete Ansätze? Die soziale Dreigliederung von Rudolf Steiner ist beispielsweise ein Ansatz, den immer mehr Menschen aufgreifen und weiterentwickeln.

Die Genossenschaft „Menschlich Werte Schaffen“, der ich als Genossin angehöre, widmet sich ganz praktisch in Arbeitskreisen diesem wichtigen Thema, was eine Alternative zu unserem jetzigen Staatsapparat werden könnte. Hier ist die strikte Trennung zwischen der Verwaltung eines Staates, der Wirtschaft und den Bildungaufträgen eines Landes der Grundpfeiler, was zugleich eine echte Gewaltenteilung ermöglicht. Basisdemokratie ist ein weiterer Ansatz, der der Willkürherrschaft der Lobbyisten Einhalt gebieten würde. Auch ein neues Geldsystem muss her, wenn wir uns nicht von der konzentrierten Macht privatwirtschaftlich geführter Zentralbanken abhängig machen wollen.

Freigeld in Wörgl

Bereits mitten in der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre hat die Tiroler Gemeinde Wörgl eindrucksvoll bewiesen, dass ein anderes Geldsystem innerhalb kürzester Zeit seine Bürger in den Wohlstand bringen kann. In der ARD Mediathek gibt es sogar einen Spielfilm dazu. Auch auf Youtube wird das Thema Freigeld in Wörgl in verschiedenen Beiträgen dokumentiert und kommentiert.

Mit Merkur im Löwen können wir all diese großen Themen durchdringen, denn er verleiht unserem Denken Großzügigkeit und macht uns auch eloquent. Wir haben die Ausdauer, uns neues Wissen anzueignen und dieses überzeugend weiterzugeben. Vergesst dabei nicht, dass Humor die Würze ist, die Türen öffnen kann.

Seiner Weltanschauung Frischluft gönnen

Gepusht werden wir dabei von Merkur im Quadrat zu Jupiter im Stier, der uns über unsere Werte nachdenken lässt und vielleicht den ein oder anderen inspiriert, seiner Weltanschauung etwas Frischluft zu gönnen. Wir sind in einer Art Aufbruchstimmung und versuchen unseren Vorstellungen von einer besseren Welt Ausdruck zu verleihen. Mit der Venus im Löwen gelingt uns das auf eine großzügige, fast schon generöse Art und Weise. Wir entdecken vielleicht sogar wieder die eigentliche Bedeutung des Begriffs Würde. Sie steht für unsere Selbstbestimmung. Der Mensch, ist das einzige irdische Wesen, dessen Würde über das bloße Dasein hinausreicht und darin besteht, ein freies geistig-moralisch schöpferisches Wesen zu sein.

Die Würde der Tiere

Tiere haben im Gegensatz zum Menschen, die Würde einfach durch ihr Sein. Uns Menschen steht es nicht zu, den Tieren diese Würde zu nehmen, indem wir sie auf bestialische Art und Weise halten und abschlachten, um eine industrielle Nahrungskette aufrechtzuerhalten, die uns im Ergebnis auch noch krank macht. Wir Menschen müssen uns diese Würde, wenn sie über die rein geschöpfliche Würde hinausgehen soll, uns selbst verleihen um sie zu besitzen. Diese wird auf der sittlichen Autonomie gegründet und ist keine fertig gegebene Würde. Sie kann nur durch unser Streben errungen werden. Wir verlieren sie dann, wenn wir unserer individuellen Seinsbestimmung nicht gerecht werden.

Halte doch mal einen Moment inne und überprüfe, wie es um deine Würde bestellt ist. Welches Umfeld bietet uns diese Gesellschaft, um unserer Menschenwürde gerecht zu werden? Die Menschenwürde zu achten bedeutet, den Menschen an der Entfaltung seiner einzigartigen individuellen Fähigkeit nicht zu hindern, sondern ihn vielmehr nach Kräften – im wechselseitigen Austausch – zu fördern. Darauf gründet sich die Würde der Menschheit insgesamt. Wie schaut es aus mit der Würde der Menschheit?

Analytisch und gründlich

Mars in der Jungfrau erleichtert es uns, gründlich nachzudenken und überlegt zu handeln. Wir wollen Konkretes, Materielles “in die Hände nehmen” und etwas daraus machen. Dabei gehen wir analytisch und gründlich vor, das bedeutet, wir kommen ins Tun. Unterstützt werden wir dabei ganz massiv vom aufsteigenden Mondknoten im Widder und das in den kommenden 18 Monaten! Unsere Ziele stecken wir in diesen Tagen selten zu hoch. Wir erreichen sie, indem wir die Umstände kritisch prüfen, mit Umsicht vorgehen und unsere Kräfte optimal einsetzen.

Mars steht in Opposition zu Saturn in den Fischen, was uns in das Spannungsfeld zwischen Handlung und Verantwortung stellt. Der Aspekt zeigt ein Innehalten an. Als Kollektiv werden wir für unser Verhalten zur Rechenschaft gezogen. Das inkludiert auch unser Nicht-tun. Was haben wir alles einfach ignoriert oder aus Bequemlichkeit einfach über uns ergehen lassen, statt uns zu wehren und notwendige Grenzen zu setzen. Wenn wir die Verantwortung nicht nur für unser individuelles Leben sondern auch für das kollektive übernehmen würden und uns zusammenschließen, könnten wir viel erreichen.

Abstruseste Thesen

Sind wir wirklich einverstanden, dass wir dauernd mit den abstrusesten Thesen in der Angst gehalten werden? Wollen wir wirklich hinnehmen, dass unsere Kinder mit Zukunftsängsten groß werden, die Kinder- und Jugendpsychologen zu Wachstumsraten verhelfen, von denen unserem gebeutelten Mittelstand ganz schummrig wird? Wollen wir wirklich länger hinnehmen, dass die Auswüchse unserer Dekadenz unser Leben bestimmen, oder wollen wir gemeinsam die Ärmel hochkrempeln und an einer neuen Erde bauen die uns wieder würdig leben lässt? Schauen wir und doch mal zum Wohle des Bewusstseins etwas genauer an, was Dekadenz eigentlich ist.

Dekadenz weist auf den moralischen, intellektuellen oder kulturellen Verfall einer Gesellschaft, einer Kultur oder einer Zivilisation hin. Der Begriff ist eng mit dem Konzept des Niedergangs verbunden und wird oft als ein Zustand des moralischen Verfalls, des Überflusses, der Sättigung oder des Verlusts von Werten und Tugenden angesehen. Dekadenz kann sich in verschiedenen Bereichen manifestieren, einschließlich der Kunst, Literatur, Politik, Moral, in sozialen Strukturen und sogar im individuellen Verhalten.

Verfall von Zivilisationen

Menschheitsgeschichtlich betrachtet wurde der Begriff Dekadenz oft verwendet, um den Verfall von Zivilisationen zu beschreiben. Die Vorstellung ist, dass Gesellschaften oder Kulturen, die ein hohes Maß an Wohlstand, Macht oder Stabilität erreichen, dazu neigen, in einen Zustand der Dekadenz überzugehen. Dieser Niedergang kann durch verschiedene Muster gekennzeichnet sein:

Es gibt beispielsweise den moralischer Verfall, bei dem traditionelle Werte und ethische Normen abgebaut werden. Dies kann zu einem Anstieg von Korruption, Rücksichtslosigkeit, Hedonismus und einer allgemeinen Abnahme moralischer Standards führen. Wir leben in einer Zeit, in der sich Zwölfjährige gegenseitig abstechen, die Syphilis wieder auf dem Vormarsch ist(keine Sorge, auch dagegen gibt es selbstverständlich einen neuen Impfstoff) und das bürgerliche Leben im Schatten schillernder Andersartigkeit nur noch die dunkle Seite des Regenbogens abbekommt.

Genuss, Vergnügen und Selbstsucht

In Zeiten der Dekadenz kann ein Überfluss an materiellen Gütern, Ressourcen und Luxusgütern auftreten. Dieser Überfluss führt manchmal zu einem hedonistischen Lebensstil, bei dem Genuss, Vergnügen und Selbstsucht im Vordergrund stehen, während wichtige soziale, kulturelle oder spirituelle Werte vernachlässigt werden. Unsere Wegwerfgesellschaft ist kaum noch zu ertragen. 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr verschwendet. Das ist eine Zahl mit 9 Nullen! Gleichzeitig verhungern laut UNICEF jeden Tag tausende Kinder!

Dekadenz erkennt man auch am kulturellen Nihilismus, bei dem der Glaube an übergeordnete Werte oder Ideale verloren geht. Wir erleben das in der Ohnmacht unserer Gesellschaft die eng mit einer Sinnkrise verknüpft ist. Unserer Kultur ist der klare Zweck abhandengekommen und von einem gemeinsamen Ziel spricht kein Mensch, nur noch von denen, die uns die Regierung verordnet, die aber jedes Mal an Angst gekoppelt sind.

In Zeiten der Dekadenz ist Politikverdruss nicht mehr wegzudiskutieren. Eine mangende Wahlbeteiligung, eine wirklich politische Vielfalt mit echten Alternativen oder die Neugier, sich über die eigene Heimat oder das Weltgeschehen zu informieren, hat dramatisch abgenommen. Das Vertrauen in unsere politischen Institutionen ist nicht erst seit Corona angeschlagen. Inzwischen liegt es im Wachkoma und stärkt die Gefahr, dass unsere Dekadenz in neuer Rigorosität und dem Ruf nach einem neuen „Führer“ mündet.

An der neuen Erde bauen

Müsste nicht sein, wenn jeder die Gefahr erkennt und an der neuen Erde mitbaut. Was leistest du dafür? Lilith und Uranus zeigen mit ihrem Quadrat an, dass uns die Suche nach unserer wahren Identität nicht erspart bleiben wird. Wir stehen zwischen einem vielleicht gasklaren Intellekt und heißblütigen Gefühlsregungen. Es wird auch an diesem Neumond am 17. Juli darauf ankommen, beide Seelenanteile in uns zusammenzuführen. Wir sollten eine Brücke zwischen diesen beiden Kräften bauen, damit diese von der Zukunft beschritten werden kann. Es wird Zeit zu Handeln. Packen wir’s an in lebendigen Gemeinschaften, die unserer Würde wieder gut tun.

 

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