Sich bewusst mit der Schöpferkraft verbinden und tatkräftig handeln
Der Vollmond am 22. August ist der zweite in der Löwe-Zeit und kommt ein bisschen gnädiger daher. So richtig entspannt wird es dennoch nicht. Die gute Nachricht: Das Denken wird bei der Luftbetonung der Planetenstellungen wieder etwas mehr in den Vordergrund treten. Wir sind kontaktfreudig, objektiver und geistig flexibel. Das lässt hoffen, angesichts der laufenden Entwicklungen weltweit. Unruhen mit mehreren hunderttausend Menschen in Europa zeigen: Den Menschen reicht es. Und trotzdem gibt es jetzt noch strengere Regelungen für den kommenden Herbst, die jüngst von der Regierung auf den Weg gebracht wurden. Diese lassen das beklemmende Gefühl aufkommen: Eine gesunde Verhältnismäßigkeit ist irgendwie abhandengekommen. Was tun? Orientierung gibt uns einmal mehr der Mondknoten in den Zwillingen.
Der Bluemoon im Wassermann wird von der untergehenden Löwe-Sonne beschienen. Wenige Stunden später, wechselt unser Stern in das Tierkreiszeichen Jungfrau. Ganz so prahlerisch, selbstbewusst und vielleicht sogar überheblich geht es also nicht mehr zu. Wir sind bereit, das Leben anzupacken. Die Mittel dazu, ein starker Wille und Ausdauer, stehen uns reichlich zur Verfügung. Über eine Situation verschaffen wir uns schnell einen Überblick und nehmen die Angelegenheit in Angriff, ohne lange zu zögern.
Sich für die eigenen Lebensräume stark machen
Dabei bilden unser Wille und unser Fühlen bisweilen Gegensätze, denn der Mond steht – wie immer an Vollmond – in Opposition zur Sonne. Wir wissen auf der einen Seite, dass es höchste Zeit ist, sich für den Erhalt der eigenen Lebensräume stark zu machen und auf der anderen Seite sehnen wir uns danach, dass alles so bleibt, wie es ist. Wir wollen viel lieber unsere Ruhe haben, nichts hören und nichts sehen, was uns vielleicht aufrüttelt, aufmischt oder sogar empört.
Mond im Tierkreiszeichen Wassermann fördert das unabhängige Naturell in uns. Wir wollen als Individuum anerkannt und gesehen werden. Gesellschaftliche Normen möchten wir gerne sprengen, das gilt vermutlich besonders für diejenigen, die für den Herbst angekündigt wurden. Es wird uns zu eng, mit all dem, wozu uns die Regierung verpflichten will. Der Rebell in uns meldet sich zu Wort, mit der Fähigkeit, überholte Strukturen zu erkennen und zurückzulassen.
Wir möchten verstanden werden
Unter Menschen mit ähnlichen Interessen und Ansichten fühlen wir uns zu Hause. Wir möchten verstanden und als gleichwertig anerkannt werden. Schon die Vorstellung, sich langfristig für etwas einspannen zu lassen, was wir nicht wollen, dürfte ein unangenehmes Gefühl in uns auslösen.
Gefördert wird diese innere Haltung noch immer vom Mondknoten in den Zwillingen, der erst im Januar in den Stier wechselt und dort unsere Werte aufmischen wird. Schauen wir heute noch einmal etwas genauer hin, was uns der Mondknoten, der ja Hinweise auf schicksalhafte Aufgaben gibt, zu sagen hat. Das Tierkreiszeichen Zwillinge ist das dritte im Tierkreis. Es symbolisiert die Polarität des menschlichen Bewusstseins. Eloquenz, Kommunikationsfreude und ein großer Wissendurst, sind wichtige Attribute. Es geht mit dem Mondknoten in den Zwillingen um ein kameradschaftliches Miteinander, um eine gewisse Zweckmäßigkeit und darum, die Themen zu durchdringen, die jetzt in unserem Leben eine Rolle spielen.
Rasanter Informationsaustausch
Informationstechnologien sind ihr Metier, da wundert es kaum, dass wir bei dieser kosmischen Gemengelage einen gigantischen Boom erleben, was digitale Vernetzungsmöglichkeiten betrifft. Die Menschen zoomen, bilden Communitys, tauschen sich rasend schnell aus und Informationen jagen in einem Rekordtempo über den Erdball. Das geschieht nicht chaotisch, sondern bis zu einem gewissen Grad sogar sehr strukturiert. Das führt manchmal regelrecht zu einer gewissen Rastlosigkeit.
Um daran nicht zu erkranken, sollten man immer wieder in die Erdung gehen, die in der Natur und in der Meditation zu finden ist. Wir dürfen jetzt Beziehungen schaffen und dafür alle Kommunikationsmittel nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Das neue Miteinander liebt es, Grenzen zu sprengen, schnell zu sein und informativ. Feedback ist wichtig, eine kommunikative Einbahnstraße also kaum erfolgreich. Wir möchten in den Dialog treten und keine Monologe halten. Darum biete ich auch in diesem Herbst wieder mehrere Webinare an, in denen wir der Frage nach dem Schicksal und der eigenen Berufung nachgehen.
Überheblichkeit ist out
Ist der aufsteigende Mondknoten in den Zwillingen, ist der absteigende gegenüber im Tierkreiszeichen Schütze. Menschen, die jetzt überheblich meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen, die sich über andere anmaßend und arrogant hinwegsetzen, bleiben in ihrer Entwicklung stecken. Diese Art ist nicht mehr zukunftsfähig. Das ist auch gut so, wie ich finde.
Lilith hat sich zu dem aufsteigenden Mondknoten gesellt und steht dafür, das Leben als Entwicklung, als Werden und Vergehen anzuerkennen. Wirklichen Stillstand gibt es nicht. Eine unbändige Kraft treibt uns auf unserem Weg vorwärts. Die Stöße in die richtige Richtung können unter diesem Transit manchmal richtig heftig sein.
Der Sinn nach Größerem
Uns steht bei allem, was wir tun, der Sinn nach Größerem. Davon kündet die Opposition von Sonne und Jupiter. Wir sind geradezu idealistisch eingestellt. Mond und Jupiter bilden eine Konjunktion, was bedeutet, dass unser Vertrauen in das Gute gestärkt wird. Was ist das Gute?
Wir sind in einen Kulturraum hineingestellt, der die christlichen Werte hochhält. Mit Rudolf Steiner haben wir eine Perspektive auf Christus bekommen, die es ermöglicht, frei von Religion, geisteswissenschaftlich diese Kraft, die in allem ruht, zu betrachten. Der Christus ist ein höchstes kosmisches Geistwesen, das in der abendländischen Kultur das Sohnesprinzip der göttlichen Trinität repräsentiert.
Das das große makrokosmische Welten-Ich
Als das große makrokosmische Welten-Ich steht er gemeinsam mit dem Vater und dem Heiligen Geist als Urquell der Schöpfung über allen geistigen Hierarchien. Durch die Kreuzigung des Jesus Christus vollzog sich das Mysterium von Golgatha. Ein Ereignis von immenser Tragweite, denn durch dieses hat sich die Christuskraft, die ursprünglich von der Sonne herabwirkte, mit der Erde verbunden. Dieses Ereignis wird von allen konfessionellen religiösen Bekenntnissen beschrieben und ist nicht an den uns bekannten Namen „Christus“ gebunden.
Die Christuskraft, also die makrokosmische Kraft des Christus, die sich mit der Erde verbunden hat, ist kein Gegenstand des passiven Glaubens, sondern muss vom Menschen tätig ergriffen werden, wenn sie zur Wirkung kommen soll. So ist etwa die Unsterblichkeit der Seele keineswegs etwas, das dem Menschen von vornherein und unverlierbar gegeben ist, sondern etwas, das er sich aktiv erwerben und ebenso aktiv bewahren muss. An der Unsterblichkeit seiner Seele arbeitet er, indem er seinen Geist und seine Seele bewusst mit eben dieser Christuskraft durchdringt.
„Nicht ich, sondern der Christus in mir“
Klingt simpel, oder? Tja, wie so oft, ist es das aber leider nicht, denn wir werden von morgens bis abends sehr geschickt davon abgehalten, uns mit diesen Wahrheiten auseinanderzusetzen. Die christliche Lehre jenseits der Dogmen der Kirchen, weisen darauf hin, dass es nicht reicht, an Christus nur zu glauben. Vielmehr gilt das Paulus-Wort „Nicht ich, sondern der Christus in mir“, was darauf hindeutet, dass es auf ein hohes Maß der Verinnerlichung ankommt. Diese Kraft ist nicht einfach da, sondern sollte entwickelt und ausgebildet werden! Das gelingt nur mit Bewusstsein, Initiative und Aktivität.
Durch die Christus-Kraft werden die Imaginationen, die sich der Mensch aktiv und bewusst bildet, dem Kosmos einverwoben. Wenn wir uns – jeder für sich – eine Vorstellung von der Welt machen, dann geht diese Vorstellung, dieses Gedankengut, wenn es kraftvoll genug ist, ist die Gestaltung der Welt ein. Wenn in unserer Welt die Angst vorherrscht, wie das seit Monaten im Zusammenhang mit der Corona-Krise geschieht, dann kann das Ergebnis nicht Friede, Freude oder Eierkuchen sein. Es ist im Ergebnis das, was wir jetzt wieder erleben, mit einer weiteren Stufe der Repression. Haben wir das verstanden haben, dann können wir begreifen, wie wichtig es ist, unsere Gedanken und unsere Gefühle im Zaum zu halten. Gedankenkontrolle und Positivität sind die Schlüssel für die Schatzkiste einer Zukunft, in denen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit selbstverständlich sind.
Eine unmittelbare kosmische Kraft
Weil der Christus eine makrokosmische Wesenheit ist, wirkt er nicht bloß als Lehrer der Menschheit, sondern unmittelbar als kosmische Kraft. Damit ist Christus, aber auch das Karma, der Inbegriff der Evolution. Das Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung in der geistigen Welt. Es ist die Spirale der Entwicklung. Die Christus-Kraft schaltet sich in die Entwicklung dieser karmischen Linie als richtunggebende Achse ein. Diese Kraft findet sich seit der Ankunft des Christus auf der Erde in jeder menschlichen Seele. Karma ist demnach eine Erlösung des Menschen durch sich selbst, weil er sich bemüht, sich als Seele zu veredeln, indem er seine Taten – im Sinne des Christus- ausgleicht.
Die Christus-Kraft ist der Grundimpuls, der den Menschen in Freiheit führt. Damit kann er das Gesetz des Karmas wandeln und muss darin kein Verhängnis mehr sehen. Vielmehr ist Karma das notwendige Mittel, um die höchste Freiheit, das Leben in Christus, zu erreichen. Wofür steht dieser Christus?
Tugenden bewusst pflegen
Hinweise gehen uns Werke wie die Bergpredigt im Neuen Testament zum Beispiel. Oder auch unsere Tugenden. Dieser Begriff ist schon lange aus der Mode gekommen, aber doch für unsere seelische Entwicklung elementar. Schon Platon sprach von Tugenden und nannte sie Gerechtigkeit, Weisheit und Mut. Schon mal gehört? Die drei paulinischen Tugenden sind Glaube, Liebe und Hoffnung. Es fällt auf: Angst spielt bei den Tugenden keine Rolle. Also können Maßnahmen, die aus der Angst heraus entwickelt werden, nicht das richtige Mittel sein. Das gilt selbstverständlich auch für Mittel, die dem Machtmissbrauch dienen.
An diese Tugenden sind ganz bestimmte Aufgaben geknüpft, welche der Mensch innerhalb seiner Erdenpilgerschaft übernehmen und durchführen möchte. Welche das sind, ist von Inkarnation zu Inkarnation unterschiedlich. Welche das in diesem Leben sind, das steht in deinem Horoskop. Dort ist nicht nur zu lesen, was du im Hinblick auf die Tugenden als höchste Orientierung lernen möchtest, sondern auch, welche Talente du mitgebracht hast, um diese irdischen Aufgaben zu bewältigen. Wenn du darüber ein Bewusstsein hast, dann wirst du in allen Krisen eine Herausforderung sehen, als Seele zu reifen. Du heißt sie, vielleicht manchmal etwas Zähneknirschen, aber doch willkommen.
„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“
Wie nun können dir die Tugenden Orientierung geben? Goethe hat einmal gesagt: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“. Wenn der Mensch in allem, was er sehen und hören kann, nur ein Sinnbild sieht für ein Ewiges, das in diesem Bild dargestellt wird, dann hat er den „Glauben“. Das ist die erste der drei höheren Tugenden. Die zweite ist, ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass der Mensch nie auf dem Punkt stehenbleiben soll, auf dem er steht. Er muss das Gefühl dafür bekommen, dass wir uns höherentwickeln werden. Das ist die Hoffnung.
Wir haben also den Glauben an das Ewige, und dann das Vertrauen, die Hoffnung auf die höhere Entwicklung. Die letzte Tugend ist die Liebe. Deshalb wird die Erde auch „Kosmos der Liebe“ genannt. Was wir in uns entwickeln müssen, indem wir der Erde angehören, das ist die Liebe, und wenn wir unsere Erdenpilgerschaft vollendet haben werden, dann wird die Erde ein Kosmos der Liebe sein. Die Liebe wird dann eine selbstverständliche Kraft aller menschlichen Wesen sein.
Kein flockiges Horoskop
Ich gebe zu, das ist harter Tobak, wenn du in diesem Podcast ein flockiges Horoskop zur Lage der Nation und der Welt erwartet hast. Oder wenn du dich damit beruhigen wolltest, dass es die Sterne es schon irgendwie richten. Tut mir leid, sie richten es nicht, sie geben nur Hinweise, wozu die Zeit jetzt reif ist. Mit dem Mondknoten in den Zwillingen bekommen wir den kosmischen Fingerzeig auf die Verbundenheit, auf die Notwendigkeit der Vernetzung, um ein neues Miteinander zu schaffen. Wir haben damit einen weiteren Baustein für Glaube, Hoffnung und Liebe.
Wenn wir für diesen Prozess ein Bewusstsein darüber haben, dass der Christus in uns, die Verbindung zu allem im Außen herstellt, können wir für den großen Wandel diese Kraft bewusst einsetzen. Ziel ist eine menschenwürdige, gerechtere und selbstbestimmte Welt. Unsere Gefühle und Gedanken sind durch diese geistige Christuskraft reale Kräfte. Wir sind also mit all dem auch aus geistiger Sicht nicht allein, sondern können diese Urquelle als größte Bildekraft nutzen.
Mitmenschlichkeit ist gefragt
An diesem Vollmond am 22. August, der wie jeder Vollmond zu unserer Erkenntnis beitragen kann, wird durch Venus gezeigt, dass insbesondere die Mitmenschlichkeit gefragt ist. Sie bildet zum Ordnungshüter Saturn, aber auch zum Mondknoten und zu Lilith ein Trigon. Sie bringt damit etwas Stabilität in die Gemengelage, inneren Halt und Sicherheit. Sie öffnet unsere Herzen für unsere Intuition, das ewig Weibliche und für unsere Schicksalsaufgabe, den Tugendenden in unserer Gesellschaft wieder mehr Gewicht und Ausdruck zu geben.
Merkur und Uranus öffnen uns mit ihrem Trigon das Tor zum Reich der Ideen und Vorstellungen und laden uns ein, uns nicht nur Gedanken darüber zu machen, wie wir leben wollen, sondern wie wir das auch erreichen. Wir haben in diesen Tagen einen leichteren Zugang zu unserem Verstand, überblicken besser Dinge und Situationen und auch die tieferen Zusammenhänge bleiben uns nicht verborgen.
Wir suchen nach neuen Wegen
Mars und Uranus im Trigon spornen uns an, zu handeln. Auch unvorhergesehene Ereignisse lassen uns so richtig lebendig werden. Wir beweisen Improvisationstalent, sind erfinderisch und suchen nach neuen Wegen. Damit die Phantasie nicht mit uns durchgeht, sollten wir uns der Opposition von Neptun und Merkur bewusst sein. Das steht dafür, dass uns manchmal die Logik abhandenkommen kann.
Chiron in Opposition zur Venus weist uns darauf hin, dass Verletzlichkeit die Basis für eine tiefe Liebe sein kann. Unser Drang nach Harmonie um jeden Preis und die Inbesitznahme des anderen, kann uns in dieser Zeit das Leben etwas schwer machen. Vielleicht stellen wir auch unseren eigenen Wert in Frage und haben Mühe, uns selbst bedingungslos gern zu haben. Tun wir das, wird es auch schwierig, anderen unsere Liebe zu schenken. Wenn wir uns – mit der nötigen Rücksicht auf unsere Empfindsamkeit – auf wirkliche Nähe zu anderen Menschen einlassen, so dürften wir uns leichter tun, die heilende Kraft der Liebe zu erfahren. Es geht, so deutet es auch das Sextil von Chiron mit Saturn an, darum unsere eigenen Schwächen und auch die der anderen liebevoll anzunehmen.
Die Herausforderungen annehmen
Letztendlich sind wir auf einer spannenden Reise durch die Zeit. Auch wenn über allem die ewige Liebe liegt, so ist das Schicksal unserer Erde und letztendlich auch der Menschheit davon abhängig, dass wir als Pioniere einer neuen Zeit, die Herausforderungen annehmen, Verantwortung übernehmen und ins Tun kommen. Der Vollmond am 22. August weist uns darauf hin, dass wir in ein größeres Ganzes eingebettet sind, was wir für diese anspruchsvolle Aufgabe nutzen dürfen. Was wir dafür brauchen ist Mut, Zuversicht und den Willen zur Tat mit der Kraft eines reinen Herzens.